Rifttalfieber

Ausbruch in Niger

In der Region Tahoua in Niger sind seit August dieses Jahres 90 Erkrankungsfälle des RifttalFiebers und 28 Todesfälle gemeldet worden.

Von Dr. Sandra Vergin und Professor Dr. Tomas Jelinek Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Das Rifttal-Fieber ist in vielen Ländern südlich der Sahara endemisch, regelmäßig kommt es dort zu Ausbrüchen. Aktuell ist die Region Tahoua in Niger betroffen, wo seit August dieses Jahres 90 Erkrankungsfälle und 28 Todesfälle gemeldet wurden.

Das Rifttal-Virus aus der Familie der Bunyaviridae infiziert primär Wiederkäuer wie zum Beispiel Rinder, Schafe oder Ziegen. Die Übertragung geschieht dabei über Stechmücken, vorwiegend Culex- und Aedes-Arten.

Eine Infektion beim Menschen kann durch den Kontakt zu Blut oder Ausscheidungen infizierter Tiere, den Verzehr von kontaminierten Tierprodukten oder ebenfalls durch Mückenstiche erfolgen. Besonders gefährdet sind etwa Schlachter, Hirten oder Tierärzte.

Die Erkrankung äußert sich durch unspezifische Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und heilt meist nach wenigen Tagen von allein ab. In wenigen Fällen kann es bis zu zwei Wochen nach Abklingen der fieberhaften Phase zu neurologischen Komplikationen wie Meningismus und Verwirrtheit oder zu einer okulären Beteiligung bis hin zur Erblindung kommen.

Bei ein bis drei Prozent der Erkrankten entwickelt sich ein hämorrhagisches Fieber mit zunächst petechialen und darauffolgenden gastrointestinalen Blutungen, das in 50 Prozent der Fälle zum Tode führt. Die Letalität bei Menschen mit nichthämorrhagischem Verlauf beträgt etwa ein Prozent.

Die Prophylaxe besteht in der Vermeidung von Tierkontakten sowie der Anwendung von Mückenabwehrmitteln. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass Fleischspeisen ausreichend gegart und Milchprodukte pasteurisiert worden sind. Eine Impfung steht für Menschen bislang nicht zur Verfügung.

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