Studie bestätigt

WHO-Desinfektionsmittel wirken auch bei neuen Viren

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HANNOVER. Die WHO stellt seit Jahren zwei Rezepte zur Verfügung, nach denen Desinfektionsmittel auf Basis von Ethanol und Isopropanol mit einfachen Mitteln direkt in Krisengebieten angemischt werden können.

Wissenschaftler haben nun nachgewiesen, dass diese WHO-Desinfektionsmittel – die gegen altbekannte Infektionserreger sehr gut wirken – ebenso gut vor den so genannten "emerging viruses", den aufstrebenden und neuentstehenden Viren, schützen, teilt das TWINCORE - Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung mit.

Die über Tröpfchen übertragenen Viren SARS und MERS sowie das vektorübertragene Zikavirus seien gegenüber den Desinfektionsmitteln am labilsten. Das Ebolavirus liege im Mittelfeld (J Infect Dis 2017; online 1. Februar).

"Wir haben in unsere Vergleichsstudie auch das Impfvirus gegen Pocken, das Vacciniavirus, einbezogen, da es als Prüfvirus zur Bestimmung der Desinfektionsmittelwirksamkeit gegenüber behüllten Viren eingesetzt wird", wird Studienautor Professor Eike Steinmann in der TWINCORE-Mitteilung zitiert.

Das Vacciniavirus sei besonders stabil – wenn ein Händedesinfektionsmittel gegen das Vacciniavirus wirkt, wirkt es ebenfalls gegen alle anderen altbekannten umhüllten Viren. Die Studie bestätigt es nun auch als Referenzvirus, wenn die neuen Virusinfektionen in die Betrachtungen mit einbezogen werden.

"Auch wenn die Ergebnisse fast zu erwarten waren – zu wissen, dass sich beispielsweise Ebolavirus im Ernstfall tatsächlich mit den beiden Rezepturen der WHO abtöten lässt, ist wichtig für den Einsatz in Krisengebieten und sehr beruhigend", schließt Steinmann. (eb)

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