Ärzte ohne Grenze startet Kampagne

Chagas-Krankheit bedroht 75 Millionen Menschen

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BERLIN. Sechs Millionen Erkrankte weltweit, 12.000 Tote jährlich, 75 Millionen Menschen, die in Gefahr sind, sich zu infizieren – die Zahlen zur amerikanischen Trypanosomiasis sind bedrückend. Und doch gehört sie zu den vergessenen Krankheiten.

90 Prozent der Infizierten ahnen nichts von ihrer Infektion. Zum Welt-Chagas-Tag am 14. April startet Ärzte ohne Grenzen daher eine Kampagne, um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen, die vor allem in Lateinamerika ein Problem ist.

Chagas ist eine parasitäre Erkrankung. Menschen können sich durch Bisse von Raubwanzen (Triatominae) anstecken, die den Erreger in sich tragen, sowie durch Kontakt mit deren Kot oder Urin. Die Insekten leben in Wand- und Dachritzen von Lehm- und Strohhütten. Die Infektion kann aber auch durch Bluttransfusionen übertragen werden.

"Da es keine systematischen Diagnoseprogramme gibt, ist die Zahl der Erkrankten sicher noch zu niedrig geschätzt. Viele sterben, ohne überhaupt zu wissen, dass sie infiziert waren", sagt Juan-Carlos Cubides, Epidemiologe von Ärzte ohne Grenzen.

"Das kann nur durch staatliche Richtlinien geändert werden – und dafür braucht es den Druck aus der Gesellschaft. Dieses Engagement beginnt mit der Verbreitung von Information. Genau das wollen wir durch unsere Initiative erreichen."

Die Kampagne von Ärzte ohne Grenzen trägt den Titel "Ein großes Herz ist nicht immer etwas Gutes", da Komplikationen am Herzen wie Rhythmusstörungen oder Herzversagen zu den häufigsten Todesursachen bei erwachsenen Patienten zählen. (dpa)

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