Infektionen

Hochvirulente Listerien entdeckt

Ein neu entdeckter Vertreter von Listeria monocytogenes trägt Virulenzmerkmale verschiedener hochpathogener Listeria-Arten, die Tiere und Menschen infizieren.

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Gießen. Den virulentesten Vertreter von Listeria monocytogenes hat ein internationales Forscherteam unter Leitung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) entdeckt (Nat Comm 2019; 10: 4283). Identifiziert wurde der Erreger als Ursache schwerer Erkrankungen bei Schafen in einem abgelegenen Gebiet der chinesischen Provinz Jiangsu, berichtet die JLU und erinnert, dass auch Tiere sich mit Listerien infizieren können.

Die Wissenschaftler um Erstautor Professor Yuelan Yin entschlüsselten die Genomsequenz dieser Bakterien und ermittelten so die genetische Grundlage für deren Hypervirulenz. Sie identifizierten die bakteriellen Faktoren, die die Fähigkeit dieses Listerienstamms verstärken, schwere septische Erkrankungen hervorzurufen.

„Diese Isolate sind insofern einzigartig, als dass sie die Virulenzmerkmale verschiedener hochpathogener Listeria-Arten, die entweder Tiere und / oder Menschen infizieren, in einem einzigen Stamm vereinen“, wird Autor Professor Trinad Chakraborty in der Mitteilung zitiert. Da es sich bei der Listeriose um eine durch Lebensmittel übertragene Infektion handelt, seien Maßnahmen zur Identifizierung hochvirulenter Stämme besonders wichtig.

Derzeit gibt es Listeriose-Ausbrüche in Deutschland, den Niederlanden, Litauen, Spanien, Großbritannien, Kanada und den USA, die vor allem die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen bedrohen. Daher würden aktuelle erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Herkunft der Erreger zu identifizieren und weitere Ausbrüche zu verhindern, so die JLU. (eb)

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