Schwach nach grippalem Infekt

Ist eine Myokarditis die Ursache?

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FRANKFURT AM MAIN. Erholt man sich zurzeit von einem überstandenen Virusinfekt, ist aber weiterhin geschwächt, dann kann es sich um die üblichen Nachwirkungen eines grippalen Infekts handeln.

Finden Betroffene nach einem grippalen Infekt aber nicht bald wieder zum gewohnten Leistungsvermögen zurück, sondern sind ständig schwach und müde, könnte das ernstzunehmende Ursachen haben, erinnert die Deutsche Herzstiftung in einer Mitteilung. Das gelte besonders für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

"Liegt ein schwerer grippaler Infekt bereits zwei Wochen zurück und man muss bei Spaziergängen oder bei der Hauarbeit jetzt Ruhepausen einlegen, was bisher unüblich war, dann sollte man hellhörig werden, um eine Herzbeteiligung nicht zu übersehen. Sonst besteht die Gefahr einer Herzmuskelentzündung mit einer Herzschwäche als Folge", warnt der Kardiologe Dr. Vinzenz von Kageneck im aktuellen kostenfreien Herzstiftungs-Newsletter.

Liegt eine Herzmuskelentzündung vor?

Ob tatsächlich eine Myokarditis vorliegt, lässt sich in erster Linie durch EKG, Ultraschall (Herzecho), Laborwerte und gegebenenfalls eine Kernspintomographie des Herzens (MRT) klären.

Sollten diese Untersuchungen die Vermutung einer Herzmuskelentzündung erhärten, ist eine Herzmuskelbiopsie am besten geeignet, die Diagnose zu sichern, heißt es in der Mitteilung. Das ist heutzutage oft unkompliziert mit einem Katheter möglich, der über eine Armvene eingebracht wird.

Die Gefahr einer Myokarditis gilt auch für Infekte, bei denen kein oder nur geringes Fieber auftritt. Betroffene sollten sich daher während der akuten Erkrankung schonen. (eb)

Der Newsletter kann angefordert werden unter: www.herzstiftung.de

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