Nasen-Keime

Mikrobiom beeinflusst auch Erkältungen

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BERN. Eine große Vielfalt an Bakterien in der Nase ist bei Säuglingen mit einer verkürzten Erkrankung bei der ersten Atemwegsinfektion assoziiert, berichten Pädiater um Professor Urs Frey vom Universitätskinderspital beider Basel (ERJ Open Research 2018; 4: 00066-2018).

Sie haben bei 167 Säuglingen mit ersten Erkältungs-Zeichen Abstriche von der Nasenschleimhaut gemacht und das Prozedere nach drei Wochen wiederholt. Die gewonnenen Proben wurden auf Mikroorganismen untersucht.

Ergebnis: Bei Säuglingen mit wenigen Bakterienarten auf der Schleimhaut und häufigeren Keimen aus den Familien Moraxellaceae und Streptococcaceae dauerte die Atemwegsinfektion im Vergleich länger an. Dafür bieten sich zwei Erklärungen an, spekulieren die Forscher.

Entweder begünstigen Vertreter der spezifischen Bakterienfamilien Entzündungen, die die Symptome verschlimmern. Oder eine große Vielfalt an Bakterien hat einen protektiven Effekt gegen Atemwegsinfektionen.

Langfristig lasse sich mit solchen Befunden möglicherweise eruieren, was ein günstiges Mikrobiom in der Nase auszeichnet und ob sich die Beschaffenheit etwa mit Probiotika beeinflussen lasse, so die Forscher. In weiteren Studien sollen bei den Kindern künftig die komplexen Interaktionen zwischen Genetik und Umweltfaktoren untersucht werden. (eis)

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