Chronologie

Der Weg des Ebola-Virus

Die Ebola-Epidemie in Westafrika sorgt für Tausende infizierte Menschen - und Tausende Tote. Mittlerweile gibt es auch Fälle in den USA und Europa. Der Ausbruch geht auf ein zweijähriges Kind zurück. Eine Chronologie in umgekehrter Reihenfolge.

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4. Januar: Ein südkoreanischer Helfer unter Ebola-Verdacht wird auf die Sonderisolierstation der Charité Berlin gebracht. Er hat sich möglicherweise bei einem Ebola-Kranken in Sierra Leone infiziert.

2. Januar 2015: Die erste bestätigte Ebola-Patientin in Italien wird als geheilt entlassen.

30. Dezember: Wissenschaftler finden heraus, dass sich der erste Ebola-Patient der aktuellen Epidemie - ein zweijähriges Kind - offenbar beim Spielen in einem hohlen Baum infizierte.

30. Dezember: Eine britische Ebola-Helferin infiziert sich in Sierra Leone mit dem Ebola-Erreger. Sie wird in einer Londoner Spezialklinik behandelt.

29. Dezember: In Westafrika sind laut WHO inzwischen fast 20.000 Menschen an Ebola erkrankt.

18. Dezember: Die Europäische Arzneimittelagentur dämpft die Hoffnung, schnell Medikamente gegen Ebola entwickeln zu können. Es gebe noch zu wenige Informationen zum Einsatz am Menschen.

12. Dezember: Ein WHO-Team entdeckt in einem Krankenhaus im Osten Sierra Leones 87 hochansteckende, nicht sachgerecht gelagerte Ebola-Tote.

4. Dezember: Der in Frankfurt behandelte Ebola-Patient wird als geheilt entlassen.

3. Dezember: Der Bundeswehr-Einsatz in Liberia verzögert sich um zwei Wochen. Grund sind offenbar Probleme beim Aufbau des Behandlungszentrums in Monrovia.

2. Dezember: Die WHO korrigiert die Zahlen der Ebola-Opfer doch wieder nach unten: In Liberia seien irrtümlich zu viele Fälle gemeldet worden.

1. Dezember: Die WHO korrigiert die Zahlen der an Ebola Erkrankten drastisch nach oben: Über 7000 Menschen sollen an der Infektion gestorben sein.

27. November: In den USA gibt es erste Erfolge bei Impftests.

26. November: Die Bundesregierung nimmt den Ebola-Flieger, eine umgebaute Lufthansa-Maschine, offiziell in Betrieb.

24. November: In Italien gibt es einen ersten Ebola-Fall.

17. November: Ein mit Ebola infizierter Arzt aus Sierra Leone, der in ein Krankenhaus in die USA geflogen worden war, stirbt wenige Tage später.

14. November: Liberia erklärt den wegen der Epidemie ausgerufenen Notstand für beendet. Besiegt sei die Krankheit aber noch längst nicht, warnt die Präsidentin.

13. November: Nicht zugelassene Ebola-Medikamente sollen an Freiwilligen in Guinea erprobt werden, kündigte die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" in Genf an.

11. November: Der an Ebola erkrankte New Yorker Arzt wird als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen. Damit gelten die USA wieder als Ebola-frei.

10. November: Am Hamburger Uniklinikum beginnen erste Tests eines Ebola-Impfstoffs in Deutschland. Zunächst sollen in den kommenden sechs Monaten 30 Freiwillige auf Verträglichkeit und Wirkungsweise getestet werden.

6. November: US-Präsident Barack Obama kündigt an, weitere 6,2 Milliarden Dollar für den Kampf gegen Ebola bereit stellen zu wollen. Derweil stockt auch die EU ihre Mittel um 280 Millionen Euro auf.

4. November: Von der Ebola-Epidemie sind Millionen von Kindern betroffen, warnt Unicef. Ob direkt durch Infektionen oder indirekt, etwa den Verlust der Eltern.

31. Oktober: In einem halben Jahr sollen zwei Impfstoffe gegen Ebola verfügbar sein. Diese Agenda legen hochrangige Vertreter von Regierungen, pharmazeutischer Industrie und Geldgebern bei einem WHO-Treffen in Genf fest.

30. Oktober: Das Ausmaß der Ebola-Epidemie in Liberia lässt erstmals nach, meldet die WHO. Erstmals seit Ausbruch der Seuche sei die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in dem am stärksten von Ebola betroffenen Land rückläufig. Die Lage bleibe aber angespannt.

28. Oktober: Nach scharfer Kritik lockern die USA die Vorschriften für die Zwangsquarantäne rückkehrender Ebola-Helfer wieder. Ab sofort werden Rückkehrer in Kategorien eingeteilt.

27. Oktober: Die WHO hat weltweit mehr als 10.000 Ebola-Infizierte registriert. Der Tod des an Ebola erkrankten Mädchens in Mali wird verkündet. In den USA ist ein heftiger Streit um eine Zwangsquarantäne für Ebola-Helfer entbrannt. Australien verkündet, vorübergehend keine Einreisevisa für Menschen aus Sierra Leone, Liberia und Guinea auszustellen.

24. Oktober: Ebola erreicht New York und Mali. Die EU kündigt an, ihre Ebola-Hilfe auf mindestens eine Milliarde Euro zu verdoppeln.

23. Oktober: Ärzte des UKE berichten über die Therapie des Ebola-Patienten, der am 3. Oktober als geheilt entlassen worden war. Die WHO meldet, dass die Zahl der Infizierten in Westafrika die 10.000er Marke bald erreicht.

22. Oktober: Die Angst vor Ebola sorgt in Deutschland für viel Hysterie und zahlreiche Fehlalarme, beklagen Experten. Sie raten Ärzten, sich gründlich über Ebola-Verdachtsfälle zu informieren. Das Bundesforschungsministerium erhöht die Mittel für die Ebola-Forschung um mehr als fünf Millionen Euro.

20. Oktober: Die Weltgemeinschaft forciert ihre koordinierte Hilfe für die Ebola-betroffenen Länder in Westafrika. Auf dem World Health Summit schworen sich Gesundheitexperten auf den Kampf gegen die Epidemie ein.

15. Oktober: In den USA ist eine zweite Pflegekraft, die den verstorbenen Ebola-Patienten in einem Krankenhaus in Dallas betreut hat, an Ebola erkrankt. Die WHO veröffentlicht eine düstere Prognose und rechnet mit bis zu 10.000 neuen Ebola-Fällen pro Woche in Westafrika.

14. Oktober: Der Leipziger Ebola-Patient ist tot. Fünf Tage haben die Ärzte des Klinikums St. Georg um das Leben eines 56-jährigen UN-Mitarbeiters gekämpft - am Ende vergebens.

12. Oktober: Neuer Ebola-Fall in den USA: Eine Krankenschwester hat sich mit dem Virus angesteckt - obwohl sie bei der Betreuung eines Ebola-Kranken einen Schutzanzug trug. Die zuständige Gesundheitsbehörde schließt weitere Fälle nicht aus. Es ist das erste Mal, dass das Ebola-Virus in den USA übertragen wurde.

9. Oktober: Das Leipziger Klinikum St. Georg gibt bekannt, einen Ebola-Patienten aus Liberia zu behandeln. Sein Zustand ist hoch kritisch.

8. Oktober: In Spanien gibt es weitere Verdachtsfälle, mehr als 50 Menschen befinden sich unter Beobachtung. Der Ebola-Patient in Texas ist gestorben. Die Bundeswehr kündigt an, ihre Hilfsmission für die Ebola-Krisenländer Mitte November starten zu wollen.

3. Oktober: Ein Ebola-Erkrankter aus Uganda wird in die Frankfurter Uniklinik gebracht, wo er behandelt wird. Der Patient, der am Hamburger UKE behandelt wurde, wird als geheilt entlassen.

1. Oktober: Ebola-Alarm in USA: Erstmals ist das Virus außerhalb von Afrika diagnostiziert worden. Der Patient wird in einem Krankenhaus in Texas behandelt.

25. September: Die WHO rechnet mit mindestens 20.000 Infizierten bis Anfang November. Andere Berechnungen gehen von weit höheren Zahlen in den nächsten Monaten aus. Auf einer UN-Sondersitzung warnt Weltbank-Chef Jim Yong Kim vor dem Zusammenbruch Afrikas.

Sollten sich die düstersten Prognosen bewahrheiten, könnten sich bis Anfang 2015 eine Million Menschen in Westafrika mit Ebola infizieren, "dann reden wir über nichts Geringeres, als dass dieser ganze Kontinent verschwindet".

22. September: Deutschland plant eine Luftbrücke. Zwei Transportmaschinen sollen Stiefel, Handschuhe, Mundschutzmasken und Desinfektionsmittel in die Region fliegen. Die Finanzhilfe aus Deutschland wird um mehr als 15 Millionen Euro aufgestockt. Freiwillige Helfer werden gesucht. Es melden sich rasch mehr als 2000 Personen.

19. September: Die UN sehen in Ebola eine Gefahr für den Weltfrieden. Generalsekretär Ban Ki Moon initiiert eine Sondermission für Gesundheitsnotfälle (UNMEER). Sie soll die notwendige Versorgung nach Westafrika bringen, Frieden und Sicherheit bewahren und weitere Ebola-Ausbrüche verhindern.

Sierra Leone verhängt eine dreitägige Ausgangssperre für das ganze Land. In dieser Zeit gehen über 20.000 Helfer von Tür zu Tür, suchen nach Ebola-Kranken und verteilen Seife.

18. September: In Guinea werden acht Vertreter einer Ebola-Aufklärungskampagne von aufgebrachten Dorfbewohnern ermordet.

16. September: Die USA wollen 3000 Soldaten in die Krisenregion schicken, um Kliniken aufzubauen. 500 Pflegekräfte sollen in den nächsten Monaten folgen. Die UN schätzen die Kosten für die Eindämmung von Ebola inzwischen auf eine Milliarde Dollar.

12. September: Bill Gates will den Kampf gegen Ebola mit 50 Millionen US-Dollar unterstützen. Deutschland hat bisher 12 Millionen Euro zugesagt.

10. September: Die Zahl der Ebola-Toten steigt auf über 2000, die der Infizierten auf 4000. In Liberia können die wenigen Gesundheitsstationen kaum noch neue Patienten aufnehmen. Liberias Verteidigungsminister warnt vor den UN, die Existenz des Landes sei bedroht.

5. September: Bei einer zweitägigen WHO-Konferenz in Genf diskutieren Experten, welche der noch nicht zugelassenen Medikamente und Impfstoffe aktuell angewandt werden könnten.

4. September: CDC-Chef Tom Frieden ruft nach einem Besuch in der Krisenregion dringend zu einer internationalen Hilfsaktion auf. Weil die Epidemie alle medizinische Hilfe beansprucht, sterben in der Region immer mehr Menschen an anderen Krankheiten. Auch sind viele Gesundheitsstationen unbesetzt, weil örtliche Kräfte sich selbst mit Ebola infiziert haben oder aus Angst vor Ansteckung nicht zur Arbeit gehen.

1. September: Liberia hebt die Quarantäne von "West Point" wieder auf. Die EU fordert die Wiederaufnahme der Flugverbindungen in die betroffenen Länder, damit die Hilfe ihr Ziel erreicht und die Wirtschaft dieser Länder am Laufen bleibt.

29. August: Die Zahl der Ebola-Fälle steigt auf über 3000. Die WHO rechnet jetzt mit bis zu 20.000 Infektionen in den nächsten neun Monaten und stellt einen Notfallplan vor. Danach sind 13.000 Helfer und 370 Millionen Euro nötig, um die Epidemie einzudämmen.

Briten und Amerikaner kündigen Phase-I-Studien zu einer Ebola-Vakzine an.

27. August: Ein infizierter WHO-Mitarbeiter aus dem Senegal wird zur Behandlung nach Hamburg ans Bernhard-Nocht-Institut gebracht.

26. August: Die Demokratische Republik Kongo meldet zwei Ebola-Fälle. Offenbar handelt es sich um einen anderen Stamm als in Westafrika.

Der Ebola-Entdecker Peter Piot wirft der WHO vor, sie habe zu langsam auf den Ausbruch in Westafrika reagiert und sei erst im Juli aufgewacht.

21. August: Der Handel in den betroffenen Ländern kommt weitgehend zum Erliegen. Preise für Grundnahrungsmittel steigen drastisch. Die Welthungerhilfe warnt vor einer humanitären Krise und weitet ihre Hilfe aus.

Liberia kommt mit dem Abtransport der hochinfektiösen Leichen nicht nach. Bewohner der Hauptstadt legen die Toten nachts auf die Straße. Es wird eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Der Slum "West Point" mit 75.000 Menschen steht jetzt unter Quarantäne: Die Armee schießt mit Tränengas und scharfer Munition auf Bewohner, die das Viertel verlassen wollen.

17. August: Bewohner des Slums "West Point" in Liberias Hauptstadt Monrovia stürmen und verwüsten eine Isolierstation. Die Eindringlinge schreien: "Es gibt kein Ebola!" 17 Kranke fliehen.

An der geschlossenen Grenze zu Sierra Leone erhält die Armee nach Medienberichten die Anweisung, jede Person in Sichtweite zu erschießen, die illegal das Land betritt.

15. August: Offiziell steigt die Gesamtzahl der Infizierten nun auf 2000. Mehr als die Hälfte sind gestorben. Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. Der Schwerpunkt der Epidemie verlagert sich zunehmend nach Liberia.

13. August: Grünes Licht für nicht zugelassene Ebola-Mittel: Die WHO hält deren Einsatz für ethisch vertretbar. Doch die Mengen experimenteller Medikamente und Impfstoffe sind gering. Sie reichen nur für wenige Patienten. Kanada stellt 800 bis 1000 Dosen einer noch nicht geprüften Vakzine zur Verfügung.

Das Auswärtige Amt in Berlin fordert alle deutschen Staatsbürger zur Ausreise aus Guinea, Sierra Leone und Liberia auf - Diplomaten und medizinisches Personal ausgenommen.

11. August: Die EU erhöht die Hilfen auf 12 Millionen Euro. Experten vom Weltärztebund halten die bisherigen Maßnahmen für ungenügend. Gesundheitssystem und Ärzte vor Ort seien überfordert. Die WHO ruft die Weltgemeinschaft zur Solidarität auf.

8. August: Die WHO erklärt die Ebola-Epidemie zum "Internationalen Gesundheitsnotfall". Damit kann sie völkerrechtlich verbindliche Vorschriften erlassen. Möglich sind Quarantäne-Maßnahmen, das Schließen von Grenzen oder Einschränkungen im Reiseverkehr. Zugleich vergibt die CDC die höchstmögliche Warnstufe. Dadurch kann sie mehr Personal und Mittel zur Verfügung stellen.

Liberia stellt fünf Regionen unter Quarantäne. Die USA fordern die Familien ihrer Diplomaten auf, das Land zu verlassen. Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf verhängt einen dreimonatigen Ausnahmezustand.

5. August: Die CDC gibt sich optimistisch: Der Ausbruch sei zwar außer Kontrolle, sagt CDC-Direktor Tom Frieden, "aber wir wissen jetzt, wie wir Ebola stoppen können." Die Behörde will 50 Experten nach Westafrika schicken.

2. August: US-Behörden fliegen zwei infizierte Bürger aus Liberia in die USA aus. Sie werden in einem Spezialzentrum in Atlanta behandelt. Beide hatten vor dem Transfer ein Präparat mit monoklonalen Antikörpern gegen Ebola-Glykoproteine erhalten (ZMapp™). Sie überleben. Das Präparat war zuvor aber nicht bei Menschen geprüft worden.

Anfang August: Mehr als 1500 Menschen in Westafrika sind infiziert und mehr als 800 gestorben, darunter 60 Ärzte und Hilfskräfte. Krankenhäuser stehen leer, weil einheimisches Personal aus Angst flieht. Die WHO beschließt ein Nothilfeprogramm von über 100 Millionen US-Dollar. Deutschland gibt Reisewarnungen für die betroffenen drei Länder heraus.

31. Juli: Liberia schließt die Schulen. In Sierra Leone erklärt Präsident Ernest Bai Koroma den nationalen Notstand.

30. Juli: Die britische Regierung richtet einen Krisenstab ein. Sie sieht im Ebola-Ausbruch eine "große Gefahr", weil sie eine Einschleppung durch kranke Fluggäste wie in Nigeria befürchtet. Die EU stellt knapp vier Millionen Euro zur Seuchenbekämpfung in Westafrika bereit.

29. Juli: Die US-Behörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) warnt Ärzte vor einem Ebola-Import in die USA. Sie rät, bei erkrankten Reiserückkehren aus Westafrika auch an Ebola zu denken.

28. Juli: Liberia schließt seine Grenzen.

25. Juli: Ein Liberianer stirbt in Lagos, Nigeria an Ebola. Er war am Flughafen zusammengebrochen und in ein Krankenhaus gebracht worden. Ärzte und Pfleger infizieren sich, insgesamt erkranken 20 Menschen, acht sterben. Der Mann war auf dem Weg in die USA. Alle Kontaktpersonen können aufgespürt und isoliert werden. Nigeria bleibt vorerst von einer Epidemie verschont.

21. Juli: Die Zahl der registrierten Ebola-Kranken steigt auf über 1000. Der Schwerpunkt hat sich nun nach Sierra Leone verlagert. Auch in Liberia klettern die Infektionszahlen rapide. Die WHO wirft den Behörden dort Schlamperei und Versagen vor. Sie spricht von "inadäquaten Methoden zur Infektionsprävention und -kontrolle" sowie einer "schwachen Führung und Koordinierung" bei der Aufklärung.

11. Juli: Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas will einen Solidaritätsfonds gegen die Ebola-Epidemie einrichten.

2. Juli: In Ghana beginnt eine Krisensitzung der WHO. Gesundheitsminister von elf afrikanischen Staaten beraten Maßnahmen gegen die Seuche. Die WHO plant ein Koordinationszentrum in Guinea. Derweil steigt die Zahl der Ebola-Fälle in Westafrika auf 800, der Schwerpunkt liegt noch immer in Guinea.

26. Juni: WHO-Experten warnen die Nachbarstaaten von Guinea, Sierra Leone und Liberia. Die Organisation spricht jetzt von einer "subregionalen Krise".

23. Juni: "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) melden mehr als 60 Krankheitsherde in den drei Ländern. Die Epidemie sei außer Kontrolle. Die WHO beklagt einen nachlassenden Eifer bei der Seuchenbekämpfung.

16. Juni: Die Zahl der Erkrankten in Guinea und Sierra Leone steigt steil an. Erstmals seit zwei Monaten meldet auch Liberia neue Fälle. Insgesamt werden nun 530 Erkrankungen in Westafrika registriert, 400 davon in Guinea. Experten sprechen von einer zweiten Erkrankungswelle und dem schlimmsten Ebola-Ausbruch seit Entdeckung des Virus.

27. Mai: Sierra Leone meldet die ersten 16 Ebola-Kranken. Das Land schließt seine Grenzen. In Guinea sind bisher 281 Menschen betroffen.

9. April: Der Ausbruch in Liberia scheint eingedämmt. Dort werden vorerst keine neuen Fälle erfasst.

5. April: Guinea meldet offiziell 143 Infizierte erfasst, Liberia 18. Erste Verdachtsfälle in Sierra Leone. Die WHO spricht von der "größten Herausforderung seit Entdeckung des Ebola-Virus", MSF warnt "vor einer Epidemie, die wir in dieser Größenordnung nie zuvor gesehen haben". Senegal schließt die Grenzen zu Guinea. Die WHO sieht dagegen keinen Grund für Reisewarnungen.

3. April: Eine infizierte Frau flieht aus der Isolierstation in Liberias Hauptstadt Monrovia.

Anfang April: Erste Proteste in Macena: Die Helfer werden mit Steinen beworfen. MSF unterbricht vorübergehend die Arbeit in dem Ort.

30. März: Erste Ebola-Fälle in Liberia werden in der Provinz Lofa bestätigt. Das Rote Kreuz und andere Organisationen starten eine Aufklärungskampagne, um Gesundheitspersonal in Krankenstationen zu schützen. MSF stockt die Zahl der Helfer auf.

27. März: Die WHO bestätigt vier Erkrankungen in der Hauptstadt Conakry. Forscher des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts reisen im Auftrag der WHO nach Guinea. Der Gesundheitsminister des Landes, Remy Lamah, hält Ebola bereits für eingedämmt: "Die Epidemie breitet sich nicht mehr in andere Regionen aus". Eine folgenschwere Fehleinschätzung.

26. März: Die Zahl der Ebola-Kranken steigt offiziell auf 86. Davon sind 62 gestorben. Erste Isolierstationen werden eingerichtet. Die Behörden verbieten den Verkauf und Verzehr von Wildtieren, da diese als mögliche Überträger gelten.

23. März: Die WHO berichtet erstmals über einen Ebola-Ausbruch im Süden Guineas. Offiziell werden 49 Kranke und 29 Tote registriert. Erste Gerüchte kursieren über Erkrankungen in der Hauptstadt Conakry sowie über Ebola-Tote auch in Liberia. MSF bereiten sich auf eine Hilfsaktion vor und schicken 24 Ärzte, Krankenpfleger und Logistiker in das Gebiet.

22. März: Forscher in Lyon weisen Ebola-Viren in den meisten der Proben nach.

18. März: Blutproben werden in Labors nach Lyon und Hamburg geschickt.

12. März: Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" (MSF), die sich in der Region befinden, erfahren von dem mysteriösen Fieber. Sie fordern Experten aus Europa an.

10. März: Die Zahl der Kranken wächst. Das Gesundheitsministerium von Guinea wird informiert. Mitarbeiter reisen am 14. März in die Region.

Februar bis März: Es entstehen Cluster mit Ebola-Kranken im mehr als 10.000 Quadratkilometer umfassenden Areal zwischen den drei Städten Guéckédou, Macenta und Kissidougou.

5. Februar: Ein Mitarbeiter der Krankenstation von Guéckédou holt sich das Virus nach Kontakt mit der Ebola-Patientin. Er begibt sich in das Krankenhaus nach Macenta, einer Stadt mit 90.000 Einwohnern, etwa 140 km östlich von Guéckédou. Dort infiziert er einen Arzt, der später in Kissidougou, 80 km nordwestlich von Guéckédou, beerdigt wird. Der Arzt gibt das Virus sowohl in der Klinik als auch während seiner Beerdigung an mehrere Menschen weiter.

25. Januar 2014: Eine Frau aus Meliandou wird in das Krankenhaus von Guéckédou eingeliefert. Zuvor hat sie einen Angehörigen infiziert, der das Virus in ein weiteres Dorf schleppt.

6. Dezember 2013: Patient Zero stirbt. In den folgenden Tagen erkranken und sterben weitere Familienmitglieder. Dorfbewohner infizieren sich bei Beerdigungen.

2. Dezember 2013: Ein zweijähriges Mädchen erkrankt im Dorf Meliandou an Ebola. Sie gilt als Patient Zero. Der Ort liegt im Südosten von Guinea, in der Grenzregion zu Sierra Leone und Liberia. Die Infektionsquelle ist noch unklar. Infrage kommen Fleisch von Wildtieren oder Ausscheidungen von Flughunden. (mut)

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