Ebola

WHO hebt Gesundheitsnotstand auf

Wieder Fliegen ohne Angst vor Ebola. Alle Notvorschriften wegen der bislang schwersten Virusepidemie dieser Art sind aufgehoben. Was bleibt, ist die Erinnerung an die Toten - und ein Versagen der WHO.

Veröffentlicht:

GENF. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den wegen der Ebola-Epidemie in Westafrika mit mehr als 11.000 Toten ausgerufenen globalen Gesundheitsnotstand für beendet erklärt.

Die Entscheidung gab WHO-Generaldirektorin Margaret Chan am Dienstagabend in Genf bekannt. Die Epidemie sei ungeachtet vereinzelter neuer Fälle erfolgreich unter Kontrolle gebracht worden.

Chan folgte einer Empfehlung internationaler Virus-Experten. Sie hatten am selben Tag über den Verlauf der im Dezember 2013 in Westafrika ausgebrochenen Epidemie beraten.

Die Experten seien zu dem Schluss gekommen, dass unter anderem alle mit der Furcht vor Ebola verbundenen Beschränkungen im internationalen Reiseverkehr aufgehoben werden könnten, sagte Chan. "Ich habe ihre Empfehlungen akzeptiert", fügte sie hinzu.

Das Experten-Komitee erklärte nach einer Telefonkonferenz, alle Voraussetzungen für die Beendigung des Ebola-Notstands seien erfüllt.

Insbesondere sei in den drei am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone die originäre Ansteckungskette unterbrochen worden.

Sie hätten jeweils die Frist von 42 Tagen - die doppelte Zeitspanne des maximalen Inkubationszeitraums - ohne neue Fälle abgeschlossen.

Dass es zuletzt in Guinea noch einzelne Ebola-Fälle gab, führte das Komitee auf Übertragungen des Virus durch Überlebende zurück, die ihn teils noch in sich trügen.

Solche Infektionen - unter anderem mittels Samenflüssigkeit - seien auch weiterhin noch möglich, jedoch insgesamt klar auf dem Rückzug. Außerdem seien alle derartigen Ansteckungen rasch unter Kontrolle gebracht worden.

Die WHO hatte erst nach wochenlangem Zögern im August 2014 den globalen Gesundheitsnotstand zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie ausgerufen.

Damit konnten weltweit koordinierte Abwehrmaßnahmen gegen den damals bereits mit Abstand schwersten bisherigen Ebola-Ausbruch eingeleitet werden.

Insgesamt sind der Epidemie mehr als 11.300 Menschen zum Opfer gefallen, mehr als 28.000 hatten sich infiziert. (dpa)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“