Unkomplizierte Zystitis

Leitlinie entfernt sich von Antibiose

Bei akuter, unkomplizierter Blasenentzündung ist eine Phytotherapie laut aktueller Leitlinie eine Alternative zum Antibiotikum.

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NEUMARKT. Die meisten Harnwegsinfekte verlaufen unkompliziert. Dennoch sind sie der zweithäufigste Grund für eine Antibiotikaverschreibung. Hier kommt es jetzt aber zu einem Umdenken: Laut aktueller Leitlinie zur Behandlung von Harnwegsinfektionen lässt die Evidenzlage nun zu, dass bei einer akuten, unkomplizierten Zystitis (AUZ) bei Frauen mit milden bis moderaten Beschwerden eine alleinige symptomatische Therapie als Alternative zur Antibiose erwogen werden kann (AWMF Registernummer: 043/044).

Aber nicht nur bei der AUZ kann einer nicht-antibiotischen Therapie der Vorzug gegeben werden, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens Bionorica SE. Auch bei rezidivierenden Zystitiden empfiehlt die Leitlinie erst im letzten Schritt eine antibiotische Therapie. Zunächst können Therapieoptionen wie Immunprophylaktika und Phytotherapeutika eingesetzt werden.

Um die Beschwerden einer AUZ symptomorientiert zu lindern, eignet sich eine Kombination aus antiphlogistischen, spasmolytischen, analgetischen und antiadhäsiven Effekten. Eine Therapieoption ist die pflanzliche Dreierkombination Canephron® N aus Tausendgüldenkraut, Liebstöckelwurzel und Rosmarinblättern. Für die Inhaltsstoffe wurden antiphlogistische, analgetische und spasmolytische Wirkungen in vitro und in vivo belegt. Diese Effekte können im akuten Fall Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen lindern, ebenso die unangenehmen Krämpfe im Unterleib.

Antiadhäsive Effekte bewirken zudem, dass das Anheften und Eindringen der Bakterien in die Blasenschleimhaut gehemmt und die schnellere und vollständige Ausspülung der Keime unterstützt wird. Dieser Effekt kommt insbesondere in der Nachsorge bei rezidivierenden Zystitiden zum Tragen und kann das Risiko von erneuten Infektionen reduzieren. (eb)

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