Interferon stoppt Hepatitis B

BOSTON (hae). Bei einem Drittel der Patienten mit chronischer aktiver Hepatitis B kann durch eine Monotherapie mit pegyliertem Interferon alfa-2a die Infektion gestoppt werden. Dies ist deutlich mehr als unter der bisherigen Standardtherapie mit dem Nukleosidanalogon Lamivudin.

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Dieses Resultat einer großen multinationalen Studie hat Professor George K. Lau aus Hongkong beim US-amerikanischen Leberkongreß in Boston vorgestellt. Insgesamt haben an der Studie 814 Patienten mit chronischer, HBe-Antigen-positiver Hepatitis B teilgenommen. Ein hoher Wert für HBeAg steht für eine hohe Virusaktivität. Die Patienten wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Sie bekamen über 48 Wochen entweder 180 µg pro Woche Peginterferon alfa-2a, 100 mg pro Tag Lamivudin oder eine Kombination aus Peginterferon plus Lamivudin.

HBe-Antigen-negativ waren am Ende der 24wöchigen Nachbeobachtungsphase unter Peginterferon-Monotherapie 32 Prozent der Patienten, unter Kombitherapie 27 Prozent und unter Lamivudin 19 Prozent. Der Unterschied zwischen beiden Monotherapien war signifikant, die Kombitherapie brachte aber keine weiteren Vorteile.

Für die langfristige Prognose, etwa zur Vermeidung von Rezidiven und von Leberkrebs, ist ein negativer Wert für das HBs-Antigen noch wichtiger als ein negativer HBe-Antigen-Wert. Mit einer Peginterferon-alfa-2a-Therapie konnte das HBs-Antigen bei 16 Patienten nicht mehr nachgewiesen werden, unter Lamivudin alleine in keinem Fall.

Unerwünschte Wirkungen traten mit der Interferontherapie kaum auf. Sie sollte daher als First-line-Therapie bei HBeAg-positiven HBV-Infektionen genutzt werden, so Lau.

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