Heidelberger Forscher

Hepatitis C-Viren nutzen infizierte Zellen aus

HEIDELBERG (eb). Zellen wehren sich gegen Virusinfektionen, indem sie ihre eigene Eiweißproduktion stoppen - und damit gleichzeitig die Bildung neuer Viren.

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Diese Ruhephasen wechseln sich mit aktiven Phasen ab, in denen die Eiweißbildung wieder in Gang kommt, denn ein zu langes Abschalten führt zum Zelltod, heißt es in einer Mitteilung des Uniklinikums Heidelberg.

Hepatitis C-Viren nutzen dieses Wechselspiel aus, um sich dauerhaft in der Zelle einzunisten, wie Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg und des BioQuant Center der Universität Heidelberg herausgefunden haben (Cell Host & Microbe 2012, Vol 12, 1, 71-85).

Die Forscher studierten mit einer speziellen Mikroskopiertechnik die Vorgänge in lebenden, mit Hepatitis C-Viren infizierten Leberzellen.

Dazu entwickelte ein Team um Privatdozent Karl Rohr, Leiter der Biomedical Computer Vision Group am BioQuant Center der Universität Heidelberg, ein neues Verfahren, um die Vorgänge im zeitlichen Verlauf zu verfolgen.

Als Marker für den aktivierten Schutzmechanismus dienten Stress-Granula: Diese kleinen Körnchen bilden sich im Zellinnern, wenn die Proteinproduktion gestoppt wird, und lösen sich auf, wenn sie wieder in Gang kommt.

Die Granula verrieten: In den infizierten Zellen wechseln sich Phasen unterdrückter und aktiver Proteinproduktion ab.

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