HCV-Therapie

Aufschub bei Suche nach Spenderleber

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Zur Transplantation gelistete Hepatitis C-Patienten haben bei einer HCV-Therapie mit direkt antiviralen Substanzen (DAA) die Chance, sich so weit zu stabilisieren, dass zunächst keine Transplantation nötig ist.

Darauf hat Professor Thomas Berg, Uniklinikum Leipzig, beim Gastro Update in Wiesbaden hingewiesen. Der Hepatologe berichtete von einer Studie, in der retrospektiv die Daten von 103 Patienten aus elf europäischen Zentren analysiert wurden. Alle waren bei dekompensierter HCV-Infektion ohne HCC zur Transplantation gelistet und hatten eine DAATherapie erhalten (J Hepatol 2016; 65(3): 524-531).

Im Verlauf der Nachbeobachtung hätten zunehmend mehr Patienten "inaktiviert" oder von der Warteliste genommen werden können, so Berg. Nach 60 Wochen sei dies bei 33 und 19 Prozent der Patienten der Fall gewesen. Die Chance für Inaktivierung oder Delisting war stark vom initialen MELD-Score abhängig sowie von der Verbesserung des MELD-Scores und dem Anstieg des Albuminwerts innerhalb der ersten zwölf Wochen nach Therapiebeginn. "Ab welchem MELD-Cutoff trotz SVR keine Delistung mehr möglich ist, ist im Einzelfall sicherlich schwierig", so Berg. Jedoch sprächen die Daten dafür, dass oberhalb eines MELD-Scores von 20 die Chance ausgesprochen gering sei.(mal)

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