Infektionen

Forscher erstellen weltweite Karte von Hepatitis E-Risikogebieten

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LAUSANNE. Eine frei zugängliche und kostenlose Karte der weltweiten Hepatitis E-Risikogebiete haben Wissenschaftler der Ecole Polytechnique Fédérale in Lausanne erstellt. Mit der Karte wollen Dr. Anna Carratala und ihr Kollege Dr. Stéphane Joost Regierungen und Hilfsorganisationen dabei unterstützen, Gegenmaßnahmen oder Präventionskampagnen effektiver zu gestalten (Sci Rep 2019; online 11. Juli).

Die Forscher analysierten in ihrer Studie die weltweiten Ausbrüche von Hepatitis E-Infektionen im Zeitraum 1980 bis 2017 und bezogen in ihre Untersuchungen auch die jeweiligen Umweltbedingungen ein (etwa Temperatur, Niederschlagsmenge und Bodenfeuchtigkeit).

„Die Regionen mit dem höchsten Risiko sind diejenigen mit der höchsten Populationsdichte, schweren saisonbedingten Regenfällen und hoher Wasserverdunstung durch Pflanzen und Tiere“, schreiben die Forscher.

Carratala und Joost fanden zudem heraus, dass in Europa, China, Japan und Nordamerika die häufigste Ursache für Infektionen mit dem Hepatitis E-Virus (HEV) der Verzehr nicht ausreichend gegarter Nahrungsmittel ist. Die Infektion verlaufe in diesen Ländern und Regionen meist nicht fatal.

In Mexiko, Indien, Afrika und den meisten asiatischen Ländern dagegen werde HEV hauptsächlich beim Kontakt mit Flusswasser, etwa aus dem Ganges, übertragen, das durch Fäkalien verunreinigt sei. Eine Option sei, in solchen Flüssen die Wasserflussrate in den heißesten und trockensten Perioden des Jahres künstlich zu erhöhen. (bae)

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