Kinder-Impfprogramm schützt auch Erwachsene vor Meningitis

ATLANTA (eis). Befürworter einer generellen Pneumokokken-Impfung für Kinder in Deutschland bekommen Unterstützung aus den USA. Das dort im Jahr 2000 gestartete Kinder-Impfprogramm hat nicht nur bei Impflingen, sondern auch bei Erwachsenen zu einem starken Rückgang invasiver Pneumokokken-Erkrankungen (invasive pneumococcal disease, IPD) geführt.

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Dies wird darauf zurückgeführt, daß sich durch die Kinderimpfung mit der konjugierten Vakzine (Prevenar®) die Erregerzirkulation in der Bevölkerung verringert. So erkrankten in den USA 1998/99 vor Einführung der Impfung 201 von 100 000 Kleinkindern (2 bis 23 Monate alt) an IPD. Berichtet hat dies Dr. Tamara Pilishvili von den Centers for Disease Control bei der International Conference on Emerging Infectious Diseases in Atlanta. 2002 sei die Rate auf 35 zurückgegangen (minus 82 Prozent).

Als IPD wurde dabei jede schwere Infektionskrankheit wie eine Hirnhautentzündung oder eine Sepsis mit Pneumokokken-Nachweis in sterilen Körperflüssigkeiten (Blut oder Liquor) definiert.

Die IPD-Rate hat zudem bei über 49jährigen abgenommen. Nach einer Analyse von acht US-Regionen mit 19 Millionen Menschen gab es vor der Impfära 41 ältere IPD-Patienten pro 100 000. Die Rate sank 2002 auf 29 (minus 30 Prozent).

Der IPD-Rückgang bei Erwachsenen ist offenbar durch das Kinder-Impfprogramm bedingt, wie Dr. Catherine Lexau vom Gesundheitsministerium des Staates Minnesota berichtet hat. Denn: Nur Infekte mit Pneumokokken-Typen, die von der Vakzine abgedeckt werden, waren bei Erwachsenen auch rückläufig.

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