Impfvereinbarung in Berlin unter Dach und Fach

BERLIN (ami). Erstmalig hat das Land Berlin mit einigen Krankenkassen eine Impfvereinbarung geschlossen. In der Vereinbarung verpflichten sich die Krankenkassen zur Übernahme der Kosten für Impfstoffe bis zu einem Betrag von 400 000 Euro pro Jahr.

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Krankenkassen und Senatsgesundheitsverwaltung in Berlin erhoffen sich davon eine Verbesserung der Impfraten bei Kindern und Jugendlichen. Der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) werde entlastet, sagte Gesundheitssenatorin Dr. Heidi Knake-Werner. "Augenmerk kann dann noch mehr auf Impfungen von Kindern sozial benachteiligter Familien oder auch von nicht Versicherten gelegt werden", so Knake-Werner.

Der aktuelle Kindergesundheitsbericht der Senatsgesundheitsverwaltung stellte fest, daß die Durchimpfung bei der unteren sozialen Schicht generell geringer war als bei der mittleren und oberen. Aus Sicht der Senatsgesundheitsverwaltung sind die Impfraten der Kinder in Berlin insgesamt noch nicht zufriedenstellend.

Der Schutz vor Epidemien gilt nur dann als verläßlich, wenn die Impfrate über 90 Prozent liegt. Raten von weniger als 90 Prozent wurden in Berlin bei der Einschulungsuntersuchung 2001 für die Röteln-, Pertussis- und Haemophilus-influenzae-b-Impfungen festgestellt. Gegen Hepatitis B hatten sogar nur 53,6 Prozent der untersuchten Kinder einen vollständigen Impfschutz.

Vertragspartner des Landes sind die AOK Berlin, die Landesvertretungen der Ersatzkassenverbände VdAK/AEV und die IKK Berlin/Brandenburg. Die Ersatzkassenverbände kritisieren, daß sich weder die privaten Versicherer noch die Betriebskrankenkassen an der Vereinbarung beteiligen. Auch Gesundheitssenatorin Dr. Heidi Knake-Werner will diese beiden Versicherungsgruppen noch zur Teilnahme motivieren.

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