Kommentar
Rotavirus-Schutz in den Impfkalender!
In Deutschland sind Rotaviren nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) die häufigste Ursache viraler Darminfektionen bei Kindern. Etwa 38.000 Erkrankungen bei unter Sechsjährigen wurden vom RKI im Jahr 2009 registriert.
Fast jedes zweite betroffene Kind musste dabei in einer Klinik behandelt werden. Trotzdem wird die Rotavirus-Impfung bisher nicht von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen.
Dass die Impfung die meisten der schweren Erkrankungen verhindern kann, hat sich jetzt wieder in einer US-Studie bestätigt.
Die Schutzwirkung der Impfung übertraf dabei die Erwartungen: Obwohl in den Stichproben von drei US-Counties nur 46 bis 77 Prozent der unter Zweijährigen geimpft waren, ging bei ihnen die Zahl der schweren Erkrankungen - gemessen an den Klinikeinweisungen wegen Rotavirus-Gastroenteritis - um etwa 90 Prozent zurück. Durch Herdenimmunität wurden zudem auch ungeimpfte ältere Kinder geschützt.
In Deutschland wird die Rotavirus-Impfung bereits in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg allen Kindern empfohlen. Auch viele Krankenkassen bezahlen die Impfung bereits. Eine bundesweite Impfempfehlung der STIKO ist daher überfällig.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Weniger Durchfälle in US-Kliniken dank Impfung