Kommentar zur Masern-Impfung
Schutz und Surveillance nötig!
Ähnlich wie Pertussis und Masern ist Mumps eine sogenannte Kinderkrankheit, bei der sich in Deutschland die Erkrankungshäufigkeit immer mehr auf ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene verlagert.
Die STIKO rät daher - ebenso wie bei Masern und Pertussis - jetzt auch Erwachsenen zur Mumps-Impfung. Allerdings wird hier der Schutz bisher nur Risikogruppen wie medizinisch Beschäftigten mit Patientenkontakt sowie Lehrern und Betreuern in Horten, Schulen und Unis empfohlen.
Die Umsetzung der Impfung erfordert keinen zusätzlichen Aufwand: Wer - wie geraten wird - Erwachsene gegen Masern mit MMR impft, schützt sie sowieso schon gegen Mumps.
Bedenklich ist jedoch die hohe Rate an Impfdurchbrüchen bei Mumps: Bei einem Ausbruch in Bayern waren über 60 Prozent der Erkrankten vollständig (zweimal) gegen Mumps geimpft.
Dies könnte an einer schnell schwindenden Immunität nach Impfung liegen, aber auch an Antigenunterschieden zwischen abgeschwächten Impfviren und dem Ausbruchsstamm. Um die Qualität des Schutzes zu beurteilen, ist daher die Surveillance zu intensivieren.
Dazu gehört auch eine bundesweite Meldepflicht von Erkrankungen, die es bisher nicht gibt.
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