Polio
Deutschland zahlt für Schutz von Impfhelfern
ABU DHABI. Wer in Nigeria oder Pakistan Menschen gegen Kinderlähmung impft, lebt gefährlich. Muslimische Extremisten haben dort bereits Dutzende Impfhelfer ermordet, weil sie in ihnen Feinde vermuten.
Jetzt stellt Deutschland fünf Millionen Euro für den Schutz von Polio-Impfkampagnen in den Kooperationsländern zur Verfügung. Das teilte Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz beim Weltimpfgipfel in Abu Dhabi mit.
"Der Kampf gegen Polio rettet millionenfach Menschenleben", sagte Beerfeltz: "Es kann und darf nicht sein, dass ausgerechnet diejenigen, die diese Impfungen organisieren und durchführen, dafür selbst ihr Leben riskieren."
Pakistan, Afghanistan und Nigeria sind die letzten Länder, wo Polio noch endemisch vorkommt. Die Ausrottung der Krankheit stößt jedoch auf Widerstand. Islamisten in Pakistan verdächtigen die USA, unter dem Deckmantel von Impfkampagnen Informationen für Drohnenangriffe zu sammeln.
In Nigeria unterstellen Islamisten, die Impfungen sollten muslimische Kinder unfruchtbar machen. (dpa)