WHO-Empfehlung

Eine Impfdosis reicht gegen Gelbfieber

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DÜSSELDORF. Eine einzige Impfung schützt lebenslang vor Gelbfieber. Der Schutz muss nicht, wie bislang empfohlen, alle zehn Jahre aufgefrischt werden, teilt die WHO mit.

Trotz der aktualisierten WHO-Empfehlungen werden allerdings Länder mit Gelbfieber-Impfpflicht vorerst bei der Einreise auf die Auffrischung bestehen, betont das CRM Centrum für Reisemedizin. Reisende sollten sich dazu in Gelbfieberimpfstellen beraten lassen.

Nach WHO-Angaben sind seit den 1930er-Jahren 600 Millionen Dosen Gelbfieber-Impfstoff verimpft worden. Nur zwölf Fälle von Impfversagen seien registriert worden, und zwar immer wenige Jahre nach der Impfung.

"Die Experten haben keinen Hinweis darauf, dass der Immunschutz nach einer einmaligen Impfung gegen Gelbfieber mit der Zeit nachlässt", so das CRM.

"Die extrem seltenen Fälle von sogenanntem Impfversagen führen sie auf andere Effekte zurück." Manche Länder Afrikas, Südamerikas oder Asiens verlangen bei Einreise den Nachweis einer Gelbfieberimpfung, wenn man aus einem Land kommt, in dem Gelbfieber verbreitet ist (die Vorschrift gilt auch für Transit-Aufenthalte!).

In diesen Fällen wird eine aktuelle, also mindestens alle zehn Jahre aufgefrischte Impfung verlangt. Die Einreisevorschriften von Ländern mit Gelbfieber-Impfpflicht werden sich trotz der aktualisierten Impfempfehlung der WHO voraussichtlich vorerst nicht ändern, so das CRM.

Die Impfung gegen Gelbfieber erfolgt mit einem Lebendimpfstoff, also mit abgeschwächten Viren, die sich noch vermehren können und eine Immunantwort auslösen. Sie darf hierzulande nur in autorisierten Gelbfieberimpfstellen durchgeführt werden.

Die Impfung ist ab dem zehnten Tag nach Verabreichung wirksam, des weiteren müssen Zeitabstände zu verschiedenen anderen Impfungen eingehalten werden. Reisende sollten sich also frühzeitig vor Antritt einer Reise reisemedizinisch beraten und empfohlene Impfungen durchführen lassen. (eis)

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