Grippe-Folgen: 8000 Tote im vergangenen Winter

FRANKFURT/MAIN (djb). Trotz relativ geringer Influenza-Aktivitäten sind in Deutschland nach Schätzungen im vergangenen Winter 8000 bis 10 000 Menschen an Influenza-Komplikationen gestorben. In Jahren mit stärkeren Grippewellen sei die Sterblichkeit noch deutlich höher, warnt Professor Adolf Windorfer vom Referenzzentrum für Influenza-Überwachung in Hannover.

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Um Risikopersonen vor dem Tod oder auch schweren Komplikationen wie Myokarditis oder hämorrhagische Pneumonie zu schützen, sollte jetzt mit der jährlichen Grippeimpfung begonnen werden, sagte der Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts.

In der Grippesaison 2003/2004 seien Influenza-bedingt bis zu 1,4 Millionen zusätzliche Arztbesuche und 300 000 bis 600 000 Arbeitsunfähigkeiten registriert worden, hat Windorfer bei einem Pressegespräch des Unternehmens Chiron Vaccines Behring in Frankfurt/Main weiter berichtet; hinzukämen bis zu 17 000 zusätzliche Klinik-Einweisungen, 10 000 davon bei Kindern unter fünf Jahren. Risikopatienten, etwa Ältere mit chronischen Grundleiden, sind besonders gefährdet und sollten vorzugsweise mit hoch-immunogenen Impfstoffen geschützt werden, empfahl Windorfer.

Die konservierungsmittelfreie, adjuvierte Grippe-Vakzine Fluad® schützt Menschen ab 65 wirksam vor der Erkrankung. Das Adjuvanz MF59 verbessert die Immunantwort. In einer Anwendungsbeobachtung mit über 4 100 Impflingen ist die Vakzine bei den älteren Patienten gut verträglich gewesen, wie Dr. Roswitha Kondler-Budde von dem Unternehmen berichtet hat.

Fast alle Geimpften hätten Risikofaktoren wie Herz- oder Lungenkrankheiten, Diabetes oder maligne Erkrankungen gehabt, bei 85 Prozent seien keine Lokalreaktionen aufgetreten. Auch die zeitgleiche Impfung mit einer Pneumokokken-Vakzine habe sich nicht negativ auf die Verträglichkeit ausgewirkt.

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