Meta-Analyse

Vitamin D verhindert Atemwegsinfektionen

Vitamin D kann einer großen Meta-Analyse zufolge das Immunsystem stärken und vor akuten Infektionen des Respirationstrakts schützen.

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Akute Atemwegsinfektionen haben im Jahr 2013 2,65 Millionen Todesfälle weltweit verursacht.

Akute Atemwegsinfektionen haben im Jahr 2013 2,65 Millionen Todesfälle weltweit verursacht.

© Geber86 / iStock

LONDON. Die tägliche oder wöchentliche Gabe von Vitamin D kann akute Atemwegsinfektionen verhindern, wie Forscher der Queen Mary University in London berichten (BMJ 2017; 356: i6583). Der Effekt fiel besonders deutlich bei Konzentrationen von weniger als 25 nmol/L aus, eine protektive Wirkung konnten die Wissenschaftler aber auch bei Vitamin D-Konzentrationen von mehr als 25 nmol/L feststellen.

Insgesamt konnte die Einnahme von Vitamin D den Studienergebnissen von Dr. Adrian Martineau und seine Kollegen zufolge einen Teilnehmer von 33 vor akuten Infektionen des Respirationstrakts schützen. Vitamin D verstärke vermutlich die Bildung antimikrobiell wirkender Peptide und induziere weitere Mechanismen des angeborenen Immunsystems.

Die Forscher plädieren dafür, über eine Anreicherung von bestimmten Nahrungsmitteln mit Vitamin D in Regionen, in denen besonders viele Menschen an Vitamin D-Mangel leiden, nachzudenken. Für ihre Metastudie analysierten sie 25 Studien mit den Daten von insgesamt 10.933 Studienteilnehmern. Die Probanden stammten aus 14 Ländern in vier Kontinenten, ihr Alter lag zwischen null und 95 Jahren.

Akute Atemwegsinfektionen haben im Jahr 2013 2,65 Millionen Todesfälle weltweit verursacht, schreiben die Forscher in ihrer Publikation. Zudem seien sie für zehn Prozent der ambulanten oder stationären Arztbesuche in den Vereinigten Staaten verantwortlich. (bae)

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