Kommentar – Impfstoffe

Die Zeit drängt

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Die Ständige Impfkommission rät ab dem Winter 2018/19 zu quadrivalenten Influenza-Vakzinen (QIV) als Standard für den Grippeschutz. Damit werden die zirkulierenden Viren besser abgedeckt und die Wirksamkeit so verbessert.

Jetzt muss der GBA entscheiden, ob die QIV-Impfung Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen wird. Bis zum 1. Juli könne es dauern, bis eine damit verbundene Änderung der Schutzimpfungsrichtlinie rechtskräftig wird, betonen die KVen und raten bis dahin davon ab, Grippeimpfstoff für die nächste Saison zu bestellen. Wenn Ärzte diese Empfehlung beherzigen, wird sich die Umstellung auf QIV im nächsten Herbst aber nicht realisieren lassen.

Die Impfstoffhersteller brauchen bis Ende März Sicherheit über eine Mindestzahl an QIV-Abnehmern. Die Produktion der jedes Jahr neu zusammengesetzten Grippevakzinen ist zeitaufwändig. Im Februar gibt die WHO die Virusstämme für die neuen Impfstoffe bekannt. Es folgt ein Produktions- und Prüfprozess, der fünf bis sechs Monate dauert. Dabei lassen sich die Anzucht der Viren auf sterilen Eiern, die Aufreinigung der Virusbestandteile und die Qualitätskontrollen nicht beschleunigen. Ein schneller GBA-Beschluss wäre also wichtig, damit Patienten in der nächsten Saison von QIV profitieren könnten.

Lesen Sie dazu auch: Verwirrung in Arztpraxen: Trivalente Impfstoffe jetzt wegwerfen?

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