Anstieg

Viele Grippefälle in Südosteuropa

In Deutschland gab es bis Mitte Januar rund ein Dutzend Grippetote. In Südosteuropa hat die Influenza schon stark Fahrt aufgenommen.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Mehrere Länder Südosteuropas haben massiv mit Grippe-Erkrankungen zu kämpfen. In Griechenland stehen Kliniken in der Kritik, weil sie mangels Personals nicht alle Betroffenen aufnehmen können. Die meisten Opfer verzeichnet bisher Kroatien.

Kroatien: Es handelt sich um die schlimmste Grippe-Epidemie seit Jahren, wie kroatische Medien am Freitag berichteten. Bisher sind demnach 15 Menschen gestorben. In Zagreb kämpfen laut Staatssender TV HRT 17 Menschen an Beatmungsmaschinen um ihr Leben. Offiziell wurden bisher mehr als 5000 Grippefälle registriert.

Griechenland: Laut Tageszeitung „Kathimerini“ wurden innerhalb einer Woche vier Todesfälle verzeichnet, 35 Patienten sind auf Intensivstationen. Die Grippe teste die Abwehrkräfte des Gesundheitssystems, so die Zeitung: Freie Betten auf den Intensivstationen seien Mangelware, bis zu 50 Menschen stünden auf Wartelisten. Grund für die Situation sei der Personalmangel in den notorisch unterfinanzierten Krankenhäuser des Landes.

Serbien, Mazedonien, Slowenien: In Serbien sind bisher zwei Patienten an Grippe gestorben, berichtete der Staatssender TV RTS unter Bezug auf das Nationale Gesundheitsinstitut Batut. Es handele sich vornehmlich um ältere oder chronisch kranke Menschen. In Mazedonien stieg die Zahl der Grippefälle bis zum 13. Januar innerhalb einer Woche um 43 Prozent. In Slowenien haben laut Nachrichtenagentur STA viele Kliniken Besuchszeiten limitiert, um das Infektionsrisiko zu senken.

Rumänien, Bulgarien: Seit Beginn der Grippe-Saison Anfang Oktober verzeichnet Rumänien nach Angaben des Instituts für öffentliche Gesundheit 14 Grippe-Tote. Die meisten litten demnach neben dem Grippe-Infekt schon zuvor unter Krankheiten oder es handelte sich um ältere Menschen. Bis Mitte Januar lag die Zahl der registrierten Influenza-Patienten bei 1155 und damit erheblich höher als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Sofia meldet bisher noch keine Grippetoten, ergreift aber bereits Vorsichtsmaßnahmen für Bulgarien.

Ungarn: Budapest verzeichnet bislang offiziell keine Todesopfer, aber das Gesundheitsamt hat eine Influenza-Epidemie deklariert. Zwischen dem 7. und 13. Januar wurden demnach insgesamt 19.300 Grippefälle registriert – und damit um 75 Prozent mehr als in der Woche davor. (dpa)

Mehr zum Thema

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Influenza

Impfung gegen Influenza mit deutlichem Zusatznutzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Nach Koronararterien-Bypass-Operation

Studie: Weniger postoperatives Delir durch kognitives Training

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen