M.-Vignola-Preis für Forschung zu Zystischer Fibrose
BERLIN (sir). Ein deutscher Wissenschaftler wurde auf dem ERS-Kongress in Berlin mit dem "Maurizio Vignola Award on Innovation in Pneumology" ausgezeichnet.
Veröffentlicht:Der mit 20 000 Euro dotierte Preis der Chiesi Foundation wurde an Dr. Dominik Hartl aus München für seine Forschung zur Zystischen Fibrose vergeben. Hartl forscht vorrangig an den Infektionen und Entzündungen von CF-Patienten. Lungeninfektionen durch Pseudomonas aeruginosa führen dabei zu einem Teufelskreis, haben Hartls Arbeiten ergeben. "Die zur Erregerbekämpfung in die Lunge gelockten neutrophilen Granulozyten gehen unter dem Ansturm von P. aeruginosa zugrunde", so Hartl. "Dabei geben sie Proteasen ab, die aber nicht die Bakterien bekämpfen, sondern Rezeptoren der nachrückenden Granulozyten aufspalten." Damit würden auch diese "frischen" Neutrophilen funktionsuntüchtig. "Zudem setzen die Rezeptor-Bruchstücke eine Kaskade in Gang, die weitere Neutrophile ins Verderben lockt", sagte der Preisträger. Hartl hat dazu einen Therapieansatz entwickelt: Die aus den Neutrophilen freigesetzten Proteasen sollen mit Protease-Hemmern, etwa Antitrypsin, neutralisiert werden. Dazu sollen größere Studien anlaufen - mitfinanziert durch den Maurizio Vignola Award.