Warstein

Legionellen fordern drittes Todesopfer

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WARSTEIN. Der Legionellen-Ausbruch in Warstein hat ein drittes Todesopfer gefordert. Die Obduktion einer im August in Warstein nach einer Lungenentzündung gestorbenen 62-Jährigen habe ergeben, dass auch sie mit den Bakterien infiziert gewesen sei, sagte Staatsanwalt Marco Karlin am Dienstag.

Die Frau sei nach Auskunft des Gerichtsmediziners erheblich vorbelastet gewesen. "Ohne die Legionellen-Infektion würde sie aber noch leben." Bisher waren man davon ausgegangen, dass zwei Männer an den Legionellen-Infektionen gestorben sind. Mehr als 160 Menschen waren erkrankt.

Der Ursprung der Infektionen mit Legionellen in der Kleinstadt im Sauerland bleibt weiter unklar. Das Bier der Warsteiner Brauerei ist jedenfalls nicht mit Legionellen belastet, hat das Düsseldorfer Umweltministerium am Montag noch einmal bestätigt.

Keine Legionellen im Warsteiner

Weil die Abwasser-Aufbereitungsanlage der Brauerei hoch mit den Keimen belastet war, waren Bier-Proben aus der Produktion sowie vom Brau- und Frischwasser untersucht worden.

Dabei hätten die Experten vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen-Lippe keinerlei Belastung mit Bakterien oder Legionellen festgestellt.

"Wir freuen uns, dass die Unbedenklichkeit unserer Produkte erwartungsgemäß nun auch noch einmal von einer staatlichen Stelle bestätigt worden ist", sagte ein Brauereisprecher.

Unterdessen geht die Suche nach der Ursache für die Legionellen-Infektionswelle in Warstein weiter. Legionellen kommen im Wasser vor. Die Bakterien sind für den Menschen ungefährlich, solange sie nicht eingeatmet werden.

In Warstein wurden die Krankheitserreger vermutlich durch die Kühlanlage einer Firma in kleinsten Wassertröpfchen in der Umgebung verteilt und von den Erkrankten eingeatmet.

Die Bakterien wurden daneben nicht nur in einem Vorklärbecken der Warsteiner Brauerei entdeckt, sondern auch in einer Kläranlage des Ruhrverbandes. (dpa)

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