In China bereits 4500 Kinder mit Darmvirus infiziert

PEKING (dpa /gwa). In China sind weitere Kinder am gefährlichen Enterovirus EV 71 gestorben. Insgesamt sind mindestens 24 Kinder an den Folgen der Virus-Infektion gestorben, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet.

Veröffentlicht:

Über 4500 Kinder haben sich bereits mit dem Darmvirus infiziert. Das Virus hat sich seit März in der Stadt Fuyang in der ostchinesischen Provinz Anhui ausgebreitet (wir berichteten). Die Bevölkerung war aber erst etwa einen Monat später informiert worden. Nach Angaben von Xinhua kann das EV 71 die hochansteckende Hand-Fuß-Mund-Krankheit auslösen, die normalerweise aber harmlos verläuft. Bei dem Syndrom kommt es zu schmerzhafter Schwellung und Rötung in den Handflächen und an den Fußsohlen.

Die Symptome einer Infektion mit EV 71 sind vielfältig. Außer dem Hand-Fuß-Syndrom können Hautausschläge, gastrointestinale Symptome wie Durchfall, aber auch Grippe-artige Symptome sowie Meningitis, Enzephalitis und Myokarditis vorkommen. Aber auch akute Lähmungen (wie bei Poliomyelitis) oder Guillain-Barré-Syndrom sind möglich, ebenso rasch progrediente Lungenödeme und Hämorrhagien mit ungünstiger Prognose. 1998 starben in Taiwan 78 Menschen an den Folgen einer EV 71-Infektion, im Jahr 2000 insgesamt 25 und ein Jahr später 26.

Infos zu den EV-71-Ausbrüchen auf www.cdc.gov/ncidod/eid/vol9no3/02-0285.htm

STICHWORT

Enterovirus 71

Das zu den Enteroviren gehörende EV 71 wurde 1969 in Kalifornien entdeckt. Seitdem ist das Virus immer wieder als Ursache bei lokalen Epidemie-artigen Ausbrüchen identifiziert worden, zum Beispiel in Europa, den USA, Australien, Brasilien, Malaysia oder Taiwan. In der Regel sind Kinder betroffen. Übertragen werden die Viren in der Regel fäkal-oral. Aber die großen Ausbrüche zum Beispiel in Taiwan 1998 mit fast 130 000 Infizierten und 78 Toten lassen die Vermutung zu, dass die Viren auch per Tröpfchen-Infektion über den Respirationstrakt verbreitet werden. (gwa)

Mehr zum Thema

WHO

Weltweit mangelt es an Cholera-Impfstoff

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Klinisch ist die Herausforderung bei der IgA-Nephropathie ihr variabler Verlauf. In den meisten Fällen macht sie keine großen Probleme. Bei einem Teil der Patienten verläuft sie chronisch aktiv, und einige wenige erleiden katastrophale Verläufe, die anderen, schweren Glomerulonephritiden nicht nachstehen.

© reineg / stock.adobe.com

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null