Weniger Meningitis-Tote durch Impfung

NASHVILLE (hub). Die Pneumokokken-Impfung für Säuglinge senkt die Hospitalisierungsrate wegen Meningitis deutlich: bei Säuglingen, Kleinkindern und sogar bei Senioren. Das belegt eine aktuelle Studie aus den USA.

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Die Impfung mit dem 7-valenten Konjugat-Impfstoff (in Deutschland Prevenar®) wird in den USA seit 2000 empfohlen. In der Studie wurden Daten von 1994 bis 2004 ausgewertet (Clin Inf Dis 46, 2008, 1664). Insgesamt mussten fast 21 400 Patienten wegen einer Pneumokokken-Meningitis ins Krankenhaus. 2684 Menschen starben. Das entspricht einer Quote von 12,5 Prozent.

Im Zeitraum von 1994 bis 1999 betrug die jährliche Rate an Krankenhauseinweisungen wegen Pneumokokken-Meningitis bei unter Zweijährigen 7,7 pro 100 000. Von 2001 bis 2004 ging die Zahl auf 2,6 pro 100 000 zurück. Das entspricht einer Abnahme um zwei Drittel. Auch Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren profitierten: Die Hospitalisierungsrate wurde mehr als halbiert, von 0,9 auf 0,5 pro 100 000.

Die Impfungen von Säuglingen und Kleinkindern wirkten sich auch auf die Gesundheit der über 65-Jährigen aus. Bei ihnen ging die Zahl der Krankenhauseinweisungen um ein Drittel zurück. Die Forscher von der Vanderbilt Uni und den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) folgern aus ihren Zahlen: Durch die Impfung mit der 7-valenten Pneumokokken-Vakzine konnten von 2001 bis 2004 insgesamt 3320 Hospitalisierungen vermieden und konnte der Tod von fast 400 Menschen verhindert werden.

In Deutschland ist die Pneumokokken-Impfung seit 2006 Standard für Säuglinge. Seit damals empfiehlt die Impfkommission auch die Meningokokken-Impfung für Kleinkinder als Standard.

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