Aspergillus fumigatus

Wie ein Schimmelpilz das Immunsystem lahmlegt

Veröffentlicht:

JENA. Ein internationales Forschungsteam um Professor Oliver Werz von der Universität Jena hat untersucht, wie sich der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus dem Zugriff des Immunsystems von Menschen mit einer Immunschwäche entzieht. Unter Umständen entwickelt sich so eine lebensbedrohliche invasive Pilzinfektion (Cell Chem Biol 2019; online 7. Februar).

Verantwortlich für die Pathogenität von A. fumigatus sei unter anderem Gliotoxin, ein hochpotentes Mykotoxin, teilt die Uni Jena mit. „Es war bekannt“, so Werz in der Mitteilung, „dass diese Substanz immunsuppressiv wirkt.“ Wie das genau passiert, sei bislang jedoch nicht klar gewesen. Das haben Werz und seine Teamkollegen jetzt untersucht. Dafür haben die Forscher neutrophile Granulozyten mit synthetisch hergestelltem Gliotoxin in Verbindung gebracht.

Die Jenaer Wissenschaftler wiesen nach, dass Gliotoxin dazu führt, dass die Produktion des Botenstoffs LTB4 in den neutrophilen Granulozyten unterbunden wird, wodurch diese kein Signal an andere Immunzellen geben können. Ursache dafür ist, dass ein bestimmtes Enzym, die LTA4-Hydrolase, durch das Mykotoxin ausgeschaltet wird.

„Damit ist die Kommunikation der Immunzellen untereinander unterbrochen und der Abwehrmechanismus gestört. Eindringende Keime, in diesem Falle der Schimmelpilz, können sich so leicht in Geweben oder Organen einnisten“, resümiert Werz. (eb)

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen