Experten vermuten, H1N1 wird sich weitgehend asymptomatisch ausbreiten
NEU-ISENBURG (mut). Nach dem Tod einer Britin durch das neue H1N1-Virus rechnen Virologen mit weiteren Todesfällen in Europa. Zugleich schätzt die WHO die Pathogenität des Erregers ähnlich hoch ein wie bei einer saisonalen Grippe.
Die WHO geht auf ihrer Homepage davon aus, dass das neue Virus ähnlich oft zu schweren Erkrankungen führen wird wie die saisonale Influenza. Daran sterben weltweit etwa 500 000 Menschen pro Jahr. Sorgen bereitet der Organisation jedoch die Beobachtung, dass schwere und fatale Verläufe auch bei jungen Menschen beobachtet werden - bei saisonaler Influenza sterben vor allem alte und geschwächte Menschen.
Von einem eher gemäßigten Verlauf der H1N1-Pandemie gehen Deutsche Experten aus. Der Virologe Professor Peter Wutzler aus Jena vermutet, dass sich H1N1 weitgehend asymptomatisch in der Bevölkerung ausbreiten wird. Das sei sogar ein Vorteil: So könne es zu einer Durchimmunisierung der Bevölkerung kommen, die bei weiteren Ausbreitungswellen schützt.
Experten der US-Gesundheitsbehörde CDC gehen ebenfalls von inzwischen mehreren hunderttausend Infizierten aus, die keine oder nur milde Symptome haben.
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