Klare Regeln für Impfung bei Schwangeren

NEU-ISENBURG (mut). Sollen Schwangere gegen H1N1 geimpft werden, wird dafür derzeit nur der adjuvantierte Spaltimpfstoff Pandemrix® empfohlen - zumindest solange, bis es auch einen nicht adjuvantierten Spaltimpfstoff gibt.

Veröffentlicht:

Impfen oder nicht impfen? Einerseits sind Schwangere besonders gefährdet für schwere und fatale Infektionsverläufe - sie würden eine Impfung eigentlich dringend benötigen, andererseits gibt es bislang keinen H1N1-Impfstoff, der die Kriterien der Ständigen Impfkommission (STIKO) erfüllt. So empfiehlt die STIKO, dass Schwangere einen nicht adjuvantierten Spaltimpfstoff erhalten sollten - ein solcher liegt frühestens Mitte November vor.

Derzeit gibt es in Deutschland jedoch nur einen adjuvantierten Spaltimpfstoff (Pandemrix®) und einen nicht adjuvantierten Ganzvirusimpfstoff (Celvapan®). In dieser Situation raten Paul-Ehrlich- und Robert-Koch-Institut zu Pandemrix®, wenn eine Impfung erwogen wird. Der Hintergrund: Die Zulassungsbehörde EMEA hält die Datenlage für ausreichend, um eine Impfung von Schwangeren mit einem adjuvantierten Spaltimpfstoff zu vertreten.

Die Anwendung von Pandemrix® bei Schwangeren ist somit von der Zulassung abgedeckt, berichtet das RKI und tritt somit Ärzte-Funktionären wie Frank Ulrich Montgomery entgegen, die Celvapan® statt Pandemrix® für Schwangere forderten.

Voraussetzung für die Impfung ist jedoch eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Analyse: Besonders gefährdet sind etwa Schwangere mit weiteren Grunderkrankungen, weiteren Kindern im Haushalt oder einem hohen beruflichen Expositionsrisiko.

Lesen Sie dazu auch: Impfstoff für Schwangere ab Mitte November erwartet

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Schweinegrippe-Impfung: Auf die Ärzte kommt es jetzt an

Weitere aktuelle Berichte, Bilder und Links zum Thema Schweinegrippe (Neue Grippe) finden Sie auf unserer Sonderseite

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken