Aktueller Grippe-Impfstoff enthält die richtige Viruskombination

Drei Grippeviren zirkulierten auf der Südhalbkugel: Das neue H1N1-Virus, ein H3N2- und ein B-TypVirus. Der aktuelle Impfstoff enthält diese Viren.

Von Michael Hubert Veröffentlicht:
Impfbuch - Dokumentation einer effektiven Prävention.

Impfbuch - Dokumentation einer effektiven Prävention.

© pix4U / fotolia.com

GENF. Auf der Südhalbkugel verabschiedet sich die saisonale Influenza so langsam. Dabei sind die dominierenden Virus-Typen von Land zu Land verschieden. Im Norden ist die Grippewelle bisher noch nicht angekommen, berichtet die WHO auf ihrer Homepage.

So nehme die Zahl nachgewiesener Influenza-Infektionen in Neuseeland seit Ende August ab. In Australien habe es in der letzten Septemberwoche noch einmal einen Anstieg der Infektionszahlen gegeben. In beiden Ländern ist das H1N1-Virus (Schweinegrippe) dominierend, in Australien gibt es co-zirkulierende Influenza-B-Viren.

Nach WHO-Angaben zu Südamerika berichtet Chile noch immer über eine starke Verbreitung von Influenzaviren, die Zahlen seien seit Mitte September allerdings rückläufig.

Das vorherrschende Virus in Chile ist ein H3N2-Virus, mit co-zirkulierenden neuen H1N1-Viren bei geringem Anteil. Auch in Argentinien und Uruguay gehen die Infektionsraten zurück.

Im Gegensatz zu Chile sind in diesen Ländern allerdings Influenzaviren vom B-Typ dominierend. In Südafrika gibt es eine Co-Zirkulation von B-Typ- und H3N2-Viren und einen geringen Anteil an H1N1-Viren. Hier sinken die Zahlen ebenfalls.

Auch in den tropischen Regionen von Südost-Asien, Mittel- und Südamerika geht die Zahl Grippekranker zurück. In Mittelamerika und der Karibik dominierten H3N2-Viren. In Südost-Asien waren sowohl H1N1-Viren (Vietnam) als auch H3N2-Viren (Kombodscha) unterwegs. In Indien hingegen dominierte das neue H1N1-Virus.

Der WHO-Bericht zeigt damit zum wiederholten Mal, wie unberechenbar Influenza-Viren sind. In unterschiedlichen Ländern dominieren unterschiedliche Grippeviren, sogar in unmittelbaren Nachbarländern.

Der Bericht zeigt weiterhin, wie richtig die Empfehlung der WHO für die Zusammensetzung des Impfstoffs für die jetzige Influenzasaison war. In den Impfstoffen für Europa sind die drei Stämme enthalten, die auf der Südhalbkugel verbreitet waren - und teilweise noch sind: ein H3N2-ähnliches Virus, das neue H1N1-Virus (Schweinegrippe-Virus) und ein Influenza-Virus vom B-Typ.

Für Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission STIKO die Grippeimpfung als Standard für alle Menschen über 60 Jahre sowie - altersunabhängig - für chronisch Kranke.

Hierzu zählen vor allem Herzkranke, Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen inklusive Asthma und COPD und Diabetiker. Diesen Patienten wird im Übrigen auch die einmalige Impfung gegen Pneumokokken mit Polysaccharid-Impfstoff empfohlen. Neu in diesem Jahr: Die STIKO rät erstmals Schwangere gegen Influenza zu impfen (wir berichteten).

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