Optische Verfahren entlarven rasch nosokomiale Keime

NEU-ISENBURG (eb). Hohe Sterblichkeit, immense Kosten - Sepsis stellt die Medizin vor große Probleme. Das schnelle Aufspüren krankmachender Keime rettet Leben.

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Die vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekte "FastDiagnosis" und RAMADEK zeigen auf der Fachmesse LASER World of PHOTONICS in München vom 23. bis 26. Mai, wie ein schneller optischer Nachweis gefährlicher Krankheitserreger in Zukunft Leben retten kann.

Der Verbund "FastDiagnosis", bestehend aus Ärzten, Forschern und Unternehmen, entwickelt ein optisches Verfahren weiter, das den Zeitaufwand für die Bestimmung von Bakterien in Körperflüssigkeiten von bisher über einem Tag auf wenige Minuten reduziert.

Zentrales Werkzeug für die Analyse der Proben ist der "BioPartikelExplorer" des Berliner Analysetechnik-Hersteller rap.ID. Das am Jenaer Institut für Photonische Technologien (IPHT) und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena entwickelte neuartige Gerät misst mit Hilfe der Raman-Spektroskopie in Sekundenschnelle den charakteristischen "molekularen Fingerabdruck" eines Krankheitserregers.

Es erkennt einzelne Keime und kommt ohne die langwierige Kultivierung der Probe aus. Zusätzliche Analysen helfen, eine Sepsis eindeutig zu erkennen und mögliche Resistenzen eines Bakteriums gegenüber Antibiotika zu bestimmen.

Die Raman-Spektroskopie als Detektionsmethode kommt ebenfalls bei dem Verbundprojekt RAMADEK zum Einsatz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tests ermöglicht die RAMADEK-Methode die Kontrolle der Keimbelastung in geschlossenen Reinräumen oder Operationssälen in Echtzeit.

Die Verknüpfung der zahlreichen Teilaufgaben wie Probenentnahme und Probenhandhabung, optische Detektion, Identifikation, Steuerung und Datenverarbeitung, ist für die beteiligten Wissenschaftler eine komplexe Herausforderung.

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