Beim Tuberkulin-Engpaß sollen Dänen helfen

BERLIN (gvg). Der derzeitige Engpaß bei Tuberkulintests soll in spätestens zwei bis drei Monaten überwunden sein. Davon geht das Deutsche Zentralkomittee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK) aus.

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Das Problem bei der Verfügbarkeit der Mendel-Mantoux-Tuberkulose-Tests war im vergangenen Jahr durch die Entscheidung von Chiron Vaccines Behring ausgelöst worden, die Produktion ihres Tuberkulinpräparats Tuberkulin GT Behring in Marburg einzustellen. Die Firma hat ein weiteres Werk in Italien, das das Alternativpräparat Biocine PPD 5 IE herstellte.

Doch auch diese Produktion sei bereits eingestellt worden, sodaß vorübergehende Versorgungsengpässe nicht auszuschließen seien, hat DZK-Mitglied Dr. Daniel Sagebiel auf einer Veranstaltung des Robert-Koch-Instituts in Berlin erläutert. Langfristig will Chiron den deutschen Markt mit dem Präparat PPD Evans aus England bedienen, doch beginnt dessen Produktion erst im Jahr 2006, wie das DZK kürzlich in einem Positionspapier bemängelte.

Das DZK hat deshalb Kontakt zum dänischen Statens Serum Institut geknüpft, das das in großen Teilen Europas eingesetzte Präparat RT-23 produziert. Auch dafür gibt es derzeit keine Zulassung in Deutschland, wie Sagebiel betonte.

"Wir sind aber zuversichtlich, daß wir die Zulassung bei einem beschleunigten Zulassungsverfahren unter Einbeziehung des Paul-Ehrlich-Instituts und der dänischen Behörden in zwei bis drei Monaten haben", so Sagebiel zur "Ärzte Zeitung". Bis es so weit ist, seien eingeführte Tuberkuline Einzelverordnungen nach Paragraph 73 des Arzneimittelgesetzes, die entsprechend gut dokumentiert einzusetzen seien.

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