Infektiologie

Erste Erfolge mit Kombi bei multiresistenter Tuberkulose

Die Kombi aus Bedaquilin und Delamanid hat sich in einer Studie als wirksam bei resistenter Tuberkulose erwiesen.

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BERLIN. Eine Kombination zweier Antibiotika könnte die Leben vieler Menschen mit extrem resistenten Formen von Tuberkulose (TB) retten, teilt die Organisation Ärzte ohne Grenzen mit.

Erste Daten einer retrospektiven Kohortenstudie mit 23 Patienten mit extensiv resistenten Formen von TB (XDR-TB), die in TB-Projekten in Armenien, Indien und Südafrika in einer Kombinationstherapie mit Bedaquilin und Delamanid behandelt wurden, legen nahe, dass diese Therapie wirksam und sicher ist (Lancet Infect Dis 2018; online 13. Februar).

17 dieser 23 Patienten (74 Prozent) wurden nach sechs Monaten Behandlung negativ auf TB getestet – ein erster Hinweis für den Erfolg der Behandlung. Bei keinem der Patienten wurden signifikante Nebenwirkungen festgestellt, obwohl die Sorge bestand, dass die beiden Medikamente möglicherweise den Herzrhythmus beeinträchtigen könnten.

Bislang gibt es noch kaum evidenzbasierte Daten oder Richtlinien für die kombinierte Anwendung von Bedaquilin und Delamanid bei Patienten mit komplexen Resistenzmustern, heißt es in der Mitteilung von Ärzte ohne Grenzen.

Darum werde die Kombinationstherapie bisher nur selten verabreicht. Ergebnisse zweier größerer klinischer Studien seien erst in einigen Jahren zu erwarten. Die jetzt veröffentlichte Studie könnte einen Beitrag dazu leisten, nationale Gesundheitsbehörden und Ärzte zu ermutigen, die Kombinationstherapie breiter einzusetzen. (eb)

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