KOMMENTAR

Hysterie um eine Tierkrankheit

Von Ursula Gräfen Veröffentlicht:

Auch wenn alle Experten versuchen, die Aufregung um die Vogelgrippe runterzuschrauben, kann man sich doch des Eindrucks einer gewissen Hysterie nicht erwehren. Die Vogelgrippe beherrscht die Schlagzeilen, Menschen sind verunsichert und wollen sicherheitshalber Grippemedikamente horten.

Bleiben wir bei den Fakten: Die Vogelgrippe ist immer noch nur eine Krankheit von Vögeln. Weltweit haben sich seit Dezember 2003 etwa 120 Menschen mit dem Virus angesteckt - alle in Asien.

Alle hatten engsten Kontakt mit Geflügel. Nur bei zwei Patienten besteht die Möglichkeit, daß sie sich bei anderen Menschen angesteckt haben - sicher ist das aber nicht. 60 der Vogelgrippe-Patienten sind gestorben.

Das zeigt natürlich, daß das Vogelgrippe-Virus H5N1 gefährlich ist. Aber bei der vergangenen Grippewelle sind allein in Deutschland 15 000 bis 20 000 Menschen gestorben, schätzt das Robert-Koch-Institut. Das ist eine andere Dimension.

Doch die Vogelgrippen-Hysterie hat auch eine positive Seite: Endlich denken die Menschen daran, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Und das ist gut. Denn die nächste Grippewelle kommt bestimmt.

Lesen Sie dazu auch: EU bereitet sich vor auf eine Grippe-Welle Keine Angst vor einer Reise in die Türkei! Grippe-Impfung erstmal nur für Risikogruppen

Schlagworte:
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen