Milder Winter bot Zecken ideale Lebensverhältnisse

ERFURT (ddp). Der milde Winter ließ Zecken nicht ruhen. Zwischen November 2006 und Januar 2007 sind wirtssuchende, aktive Zecken in verschiedenen Teilen Deutschlands nachgewiesen worden.

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Darauf hat der Leiter des Nationalen Referenzlabors am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) Jena, Professor Jochen Süss, hingewiesen. "Durch das milde Wetter mit Temperaturen über 6 bis 7 Grad finden sowohl Zecken als auch ihre Hauptwirte ideale Überlebens- und Nahrungsverhältnisse vor", so Süss bei einem Kongress in Erfurt. Normalerweise gilt der Winter als Ruhephase der Zecken.

Nach Erkenntnissen der Wissenschaftler breiten sich infizierte Zecken immer weiter nach Norden aus. So habe es im vergangenen Jahr erstmals Erkrankungen an Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) in Niedersachsen sowie in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gegeben, sagte Süss. Selbst in Finnland bis 200 Kilometer südlich des Polarkreises sei die durch Zecken übertragene FSME nachgewiesen worden.

An der von Viren verursachten FSME erkrankten nach Angaben von Süss im vorigen Jahr in Deutschland 541 Menschen. Die Rate nehme seit Jahren zu. Bei der von Zecken übertragenen bakteriellen Lyme-Borreliose sind 2006 etwa 60 000 Neuerkrankungen registriert worden.

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