Verdacht auf Schlaganfall? An Borreliose denken!

BERLIN (gvg). Hinter einer scheinbaren Schlaganfallsymptomatik kann sich in seltenen Fällen auch eine akute Neuroborreliose verbergen. Darauf hat Professor Sebastian Rauer von der Neurologischen Klinik der Universität Freiburg beim 33. Fortbildungsforum der Bundesärztekammer in Berlin hingewiesen.

Veröffentlicht:

Er berichtete von einer 76-jährigen Patienten, die mit akut einsetzenden Lähmungen in die Universität Freiburg eingeliefert wurde. Das unter dem Verdacht auf einen Schlaganfall sofort angeordnete MRT zeigte dann aber keine ischämische Läsion oder Blutung.

Im Liquor fand sich dagegen ein entzündungstypischer Liquor mit stark erhöhter Eiweißkonzentration und 180 Lymphozyten pro Mikroliter. "Hier würde man primär an eine akute Herpesenzephalitis denken", so Rauer.

Die Freiburger Kollegen hatten jedoch glücklicherweise zusätzlich den Liquor-Serum-Index für Borrelien-IgG bestimmt. Der Wert war mit 5,3 massiv erhöht und wies den Weg zur tatsächlichen Diagnose einer akuten Neuroborreliose.

Mehr zum Thema

Bilanz zu Frühsommer-Meningoenzephalitis

Weniger FSME-Erkrankungen, aber neue Risikogebiete

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen