Gegen Übelkeit bei Chemotherapie gibt es Hilfe

BERLIN (gvg). Die Einführung von Antagonisten des Serotoninrezeptors (5-HT3) vor zehn Jahren hat Tumorpatienten viel von der Angst vor Übelkeit und Erbrechen genommen. Nach dieser Entwicklung geht es jetzt darum, die Halbwertszeit der Präparate zu verlängern und die Interaktionsgefahr mit anderen Medikamenten zu verringern.

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Nach Angaben von Professor Axel Fauser von der Klinik für Hämatologie in Idar-Oberstein hat von allen in Deutschland erhältlichen 5-HT3-Rezeptor-Antagonisten Granisetron (Kevatril®) mit neun Stunden die längste Halbwertszeit.

Die lange Halbwertszeit habe zwar bei der Behandlung bei akuter Übelkeit bei Chemo- oder Strahlentherapie wenig Bedeutung. Doch sei sie möglicherweise ein Vorteil in der Behandlung bei verzögerter Übelkeit, die erst viele Stunden nach der Antitumorbehandlung auftrete. Dies berichtete Fauser bei einem vom Unternehmen Hoffmann-La Roche veranstalteten Satellitensymposium auf dem Krebskongreß in Berlin.

Anders als andere 5-HT3-Blocker werde Granisetron außerdem nur über einen einzigen Enzymtyp aus dem Cytochrom P450-System abgebaut. Dies verringere stark die Gefahr von Überdosierungen anderer, parallel verabreichter Medikamente, vor allem von Zytostatika.

Bei vielen Patienten komme vor allem das P450-Unterenzym CYP2D6, das am Granisetron-Metabolismus nicht beteiligt sei, vor. Deshalb sei davon auszugehen, daß die Zahl der Patienten, die 5-HT3-Blocker vermehrt abbauen und so auf die Therapie nicht ansprechen, bei Granisetron-Behandlung im Vergleich zur Therapie mit anderen 5-HT3-Blockern geringer sei.

Granisetron wird einmal am Tag in einer Dosis von einem Milligramm intravenös appliziert. Alternativ können zwei Milligramm als Tablette gegeben werden.

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