Zulassungserweiterung für Antikörper Rituximab

FRANKFURT/MAIN (nsi). Für die Primärtherapie beim indolenten Non-Hodgkin-Lymphom gibt es jetzt eine neue Option: Der monoklonale Antikörper Rituximab ist EU-weit auch für diese Indikation in Kombination mit einer Chemotherapie zugelassen worden.

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"Für zuvor nicht behandelte Patienten, bei denen eine Indikation zur Behandlung besteht, ist eine solche Immun-Chemotherapie derzeit die beste Wahl", sagte Privatdozent Michael Herold vom HELIOS-Klinikum Erfurt bei einer Veranstaltung des Unternehmens Hoffmann-La Roche in Frankfurt am Main. Eine Indikation zur Primärtherapie von Patienten mit indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) sei nach Ansicht deutscher Onkologen bei Symptome wie Blutbildveränderungen gegeben.

Die Federführung über die Phase-III-Studie, die entscheidend für die Erweiterung der Zulassung von Rituximab (Mabthera®) in einem beschleunigten Verfahren war, hatte Professor Robert Marcus von der Cambridge University in Großbritannien. 321 Patienten mit indolenten NHL in fortgeschrittenen Stadien haben teilgenommen. Sie erhielten im Kontrollarm Cyclophosphamid, Vincristin plus Prednisolon (CVP), im Verumarm zusätzlich Rituximab (R-CVP) für vier Zyklen. Wenn die Krankheit fortschritt, wurde die Therapie wiederholt.

Zahl der Patienten ohne Krankheit wurde vervierfacht

Die Zahl der Patienten, deren Krankheit nach der Therapie nicht mehr nachweisbar war, vervierfachte sich im Verumarm (41 Prozent) im Vergleich zum Kontrollarm (10 Prozent). Die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung verdoppelte sich nahezu: Sie betrug in der Verumgruppe 27 Monate und in der Kontrollgruppe 15 Monate. "Dieses Ergebnis ist für die Patienten das wichtigste", sagte Herold. "Denn ein Progreß bedeutet, daß die Therapie wieder aufgenommen wird."

Welches die optimale Chemotherapie in Kombination mit Rituximab tatsächlich ist, sei noch zu klären, sagte Herold.

Jährlich werden in Deutschland etwa 5000 neue indolente NHL diagnostiziert. Das Malignom gilt bislang als nicht heilbar.

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