Eine moderne Chemotherapie gibt Krebskranken kostbare Lebenszeit

NEU-ISENBURG (mut). In der Tat: Vielen schwerkranken Krebspatienten verlängert selbst eine moderne Chemotherapie kaum oder gar nicht das Leben. Beispiele sind Patienten mit metastasierten Brust- und Bronchial-Karzinomen. Aber so gut wie nutzlos, wie ein "Spiegel"-Beitrag etwa nahelegt, sind moderne Chemotherapien nicht.

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So kann eine Chemotherapie bei metastasierten Tumoren die Lebensqualität verbessern, ein für viele Patienten ganz entscheidender Fortschritt. Die Therapie reduziere Schmerzen, verringere Atemnot oder beuge pathologischen Frakturen vor, berichtet Professor Matthias Freund im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

Das hilft den Patienten, auch die verbleibende Zeit besser zu nutzen, etwa um ihren Nachlaß zu regeln. Doch die Chemotherapie kann heute mehr: Mit neuen Substanzen läßt sich bei einigen häufigen Tumoren auch die Lebenszeit verlängern.

Beispiel Kolorektalkarzinom, eine der häufigsten Krebserkrankungen: Vor Einführung der Chemotherapie mit 5-Fluorouracil im Jahr 1957 lebten Patienten nach der Diagnose metastasierter Dickdarmkrebs im Schnitt noch sechs Monate. Die Chemotherapie verdoppelte die Lebenszeit auf zwölf Monate.

Mit derzeit etablierten Therapie-Regimen sind es 17 Monate, und mit neuen Kombitherapien wurden in Studien im Schnitt 21 bis 23 Monate erreicht. Diese Therapien enthalten neu entwickelte Substanzen wie Capecitabin (Xeloda®), Irinotecan (Campto®) und Oxaliplatin (Eloxatin®).

Beispiel hormonrefraktäres Prostata-Ca: Bis vor kurzem linderte eine Chemotherapie nur die Beschwerden. Jetzt gibt es eine neue Therapie mit Docetaxel (Taxotere®), die auch die Lebenszeit deutlich verlängert.

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