Aprepitant guter Kombipartner gegen Emesis

MÜNCHEN (sto). Übelkeit und Erbrechen, ausgelöst durch eine Chemotherapie, läßt sich mit dem Neurokinin-1-Rezeptor-Antagonisten Aprepitant gut gegensteuern.

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Übelkeit und Erbrechen als häufige unerwünschte Wirkung vor allem einer Cisplatin-haltigen Chemotherapie sind für Patienten oft ein Grund, eine Therapie abzubrechen oder gar nicht erst zu beginnen.

Daß viele Patienten vor allem in der verzögerten Phase - zwischen dem zweiten und fünften Tag nach Chemotherapie-Beginn - unter diesen unerwünschten Wirkungen leiden, werde von den behandelnden Ärzten oft nicht wahrgenommen, so der Hämatologe Professor Hans-Joachim Schmoll von der Universität Halle-Wittenberg. Diesen unerwünschten Wirkungen läßt sich inzwischen gut gegensteuern, wie mehrere Studien belegen.

So erhielten in einer Studie mit 484 Patienten, die erstmals mit einer hochemetogenen Cisplatin-haltigen Chemotherapie behandelt wurden, die Krebskranken gegen Übelkeit und Erbrechen entweder Ondansetron plus Dexamethason an den ersten vier Tagen oder Aprepitant (Emend®) plus Ondansetron plus Dexamethason am ersten Tag, gefolgt von Aprepitant und Dexamethason am zweiten und dritten Tag sowie Dexamethason am vierten Tag. Daten der Studie hat Schmoll bei einer von dem Unternehmen MSD Sharp & Dohme unterstützten Veranstaltung in München vorgestellt.

72 Prozent der Patienten in der Aprepitant- und 61 Prozent in der Kontroll-Gruppe gaben an, nicht unter Erbrechen zu leiden und keine zusätzliche antiemetische Medikation zu benötigen. Der antiemetische Effekt der Kombination mit Aprepitant war sowohl in der akuten Phase - also am ersten Tag - wie auch in der verzögerten Phase bis zum fünften Tag besser als in der Kontrollgruppe, wie Schmoll sagte. Die Rate unerwünschter Wirkungen sei in beiden Gruppen statistisch oder klinisch signifikant nicht verschieden gewesen.

Der Neurokinin-1-Rezeptor-Antagonist Aprepitant, zuerst zugelassen zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen bei hoch emetogener, auf Cisplatin basierender Chemotherapie, hat seit kurzem auch eine Zulassung für moderat emetogene Chemotherapien.

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