Tumorpatienten mit Fatigue profitieren von Bewegung

BERLIN (gvg). Bei Tumorpatienten mit akutem Fatigue-Syndrom, also einer ausgeprägten Erschöpfung, ist oft eine Anämie die Ursache der Beschwerden. Darauf hat der 1. Vorsitzende der Deutschen Fatigue-Gesellschaft, Privatdozent Jens-Ulrich Rüffer, im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" hingewiesen.

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"Die akute Erschöpfung bei einer Tumortherapie geht bei 80 bis 90 Prozent der Patienten auf das Konto einer Anämie", sagt Rüffer. Ab einem Hämoglobin-Wert von 11 g / dl sollten Kollegen bei entsprechenden Symptomen an eine Behandlung mit Erythropoietin-Präparaten (etwa NeoRecormon®) denken, um die Hämatopoese zu stimulieren.

Rüffer betonte allerdings, daß diese Grenze nicht starr sei: Wenn bei einem Patienten der Hb-Wert von 14 auf 11,1 g / dl sinke und dieser Abfall mit Fatigue-Symptomen einhergehe, dann könne eine Intervention auch oberhalb der Hb-Grenze von 11 g/ dl indiziert sein. Das sagte Rüffer beim Deutschen Krebskongreß in Berlin, bei einem vom Unternehmen Hoffmann-La Roche unterstützten onkologischen Patientenforum über Fatigue.

Die medikamentöse Therapie ist allerdings nicht alles. Genauso wichtig sei es, die Patienten dazu zu animieren, sich zu bewegen. Rüffer berichtete von der Ehefrau eines Patienten. Die Frau meinte, ihrem tumorkranken Mann etwas Gutes zu tun, als sie dessen Bett kurzerhand vom ersten Stock ins Erdgeschoß verlegte. "Das ist genau die falsche Strategie", so Rüffer.

Stattdessen empfiehlt er, Bewegung in die Alltagsroutine der Patienten zu integrieren, so gut es unter den Krankheitsumständen eben gehe. Dies beeinflusse außer den Fatigue-Symptomen auch depressive Verstimmungen und Schmerzzustände günstig, so Rüffer.

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