Misteltherapie soll Immunsystem unterstützen

Veröffentlicht:

Eine Misteltherapie soll als komplementäres Therapieverfahren die unerwünschten Wirkungen einer Krebstherapie lindern und die Lebensqualität der Patienten verbessern. Allerdings ist die Wirkung bislang wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Für Professor Franz Porzsolt aus Ulm ein Anlaß, das Konzept der randomisierten, kontrollierten Studie als einzig gültiges Nachweiskriterium zu überdenken.

"Ich halte es nicht für richtig, sich nur auf randomisierte Studien zu stützen", so Porzsolt bei der von Weleda organisierten Pressekonferenz in Berlin. Bisher werde aber ein anderes Studiendesign, das zum Nachweis einer lebensverlängernden Wirksamkeit von Mistelextrakten nötig sei, wissenschaftlich nicht akzeptiert, bedauerte Porzsolt.

Bei der Misteltherapie injizieren sich die Patienten zwei- bis dreimal wöchentlich einen Extrakt aus Mistelzweigen, -blättern und -beeren. Zusätzlich können noch Metallsalze in homöopathischer Verdünnung enthalten sein, etwa in dem Mistelextrakt Iscador®.

Eine Nebenwirkung der Injektion dient zugleich der Dosisfindung: Rötet sich die Haut um die Injektionsstelle, zeigt das die Reaktion des Immunsystems und somit die richtige Dosierung an. Durch die Modulation des Immunsystems sowie eine zytotoxische Wirkung soll die Misteltherapie die unerwünschten Wirkungen einer Krebstherapie vermindern, die Tumorprogression stoppen und vor Rezidiven schützen. (sko)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Neuer Hoffnungsträger

Homotaurin-Prodrug bremst Alzheimer

Lesetipps
Schwere Infektionen mit Antibiotika richtig behandeln: Behandlungsmythen, die so nicht stimmen.

© bukhta79 / stock.adobe.com

Richtig handeln bei Infektionen

Drei Mythen bei der Antibiotika-Therapie auf dem Prüfstand