Erfolg mit Sorafenib bei Leberkrebs

FRANKFURT/M. (sir). Durch eine Therapie mit dem Enzym-Hemmer Sorafenib konnte wie zuvor beim Nierenzellkarzinom auch für Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) eine signifikant verlängerte Überlebenszeit erzielt werden. Das hat die SHARP*-Studie belegt. Die EU-Zulassung für diese Indikation wird in einem halben Jahr erwartet.

Veröffentlicht:

In die Phase-III-Zulassungsstudie für Sorafenib gegen Leberzellkrebs waren 602 Patienten aufgenommen worden. Die Patienten erhielten entweder zweimal täglich 400 mg Sorafenib oder Placebo, hat Professor Tim Greten aus Hannover berichtet. "Einschlusskriterien waren ein histologisch nachgewiesenes HCC mit mindestens einer radiologisch messbaren Läsion, ein guter Allgemeinzustand, das Fehlen einer systemischen Vortherapie und ein Child-Pugh-Score A", so Greten bei der Veranstaltung von Bayer HealthCare.

Wegen guter Ergebnisse wurde Phase-III-Studie abgebrochen

Die Klasse A des Child-(Turcotte-) Pugh-Scores kennzeichnet ein noch kaum fortgeschrittenes Krankheitsstadium, im Gegensatz zu den Klassen B und C. Etwa drei von fünf HCC-Patienten in Deutschland können der prognostisch günstigeren Klasse A zugeordnet werden.

Die SHARP-Studie war nach einer Zwischenanalyse vorzeitig beendet worden, um auch den Patienten der Placebogruppe Sorafenib anzubieten. Denn Sorafenib war in beiden primären Endpunkten Placebo hochsignifikant überlegen: Die Lebenszeit betrug in der Verumgruppe durchschnittlich 10,7 versus 7,9 Monate in der Placebo-Gruppe, so Greten. Und die mediane Dauer bis zum Fortschreiten der Erkrankung habe mit Sorafenib bei 24 Wochen gelegen, mit Placebo bei nur 12,3 Wochen.

Zulassung bei HCC wird in etwa sechs Monaten erwartet

Sorafenib ist in der EU bereits seit Juli 2006 als Nexavar® beim fortgeschrittenen Nierenzell-Ca zugelassen. Die EU- und die US-Zulassungen für HCC sind beantragt und werden für Ende 2007 / Anfang 2008 erwartet.

*SHARP: Sorafenib HCC Assessment Randomized Protocol Trial

Mehr zum Thema

Möglicher Langzeiteffekt bei älteren Frauen

Supplementation von Calcium und Vitamin D könnte Krebsmortalität senken

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert