Proteasom-Hemmer auch bei Risiko-Patienten bewährt

DÜSSELDORF (djb). Der Proteasom-Hemmer Bortezomib, mit dem ab dem ersten Rezidiv eines multiplen Myeloms behandelt wird, hat sich auch bei älteren und multimorbiden Patienten bewährt.

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In seiner onkologischen Praxis hat es Professor Wolfgang Knauf aus Frankfurt am Main häufig mit älteren, bereits mehrfach behandelten Myelom-Patienten mit mehreren Zusatzerkrankungen, verminderter Stammzellreserve und Resistenzentwicklung der Tumorerkrankung zu tun. Alter über 65 Jahre, Komorbidität, bereits mehr als eine Therapie, erhöhtes Beta-2-Mikroglobulin und Fortschreiten der Erkrankung trotz Therapie sind negative prognostische Faktoren.

Wie Patienten mit unterschiedlichem Risikoprofil auf die Behandlung mit Bortezomib (Velcade®) ansprechen, wurde in einer prospektiven, nicht interventionellen Studie im niedergelassenen Bereich geprüft. An der Untersuchung in 14 Arztpraxen nahmen 50 rezidivierte, bereits mindestens einmal behandelte Myelom-Patienten teil. Sie waren im Mittel 68 Jahre alt. Die Patienten hatten zudem eine zusätzliche Erkrankung wie Hypertonie (36 Prozent), Niereninsuffizienz (28 Prozent), koronare Herzkrankheit (14 Prozent) oder Herzinsuffizienz (acht Prozent).

Bei den 39 Patienten, deren Daten bereits ausgewertet worden sind, habe sich die gute Effektivität und Verträglichkeit bestätigt, die sich in klinischen Studien ergeben hatte. Die Ansprechrate habe 56 Prozent betragen, so Knauff. Davon hätten fünf Prozent eine komplette Remission erreicht. Komplettes Ansprechen bedeutet, dass das monoklonale Immunglobulin im Blut und im Urin nicht nachweisbar ist, bestätigt durch den Immunfixationstest. Die mediane Zeit bis zum besten Ansprechen lag bei drei Zyklen. Die Behandlung wurde gut vertragen. Häufigste unerwünschte Wirkung war eine Thrombozytopenie (bei 18,2 Prozent). Diese sei unter Bortezomib reversibel.

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