Längeres Leben mit Cetuximab bei Kopf-Hals-Tumoren

Veröffentlicht:

BERLIN (sir). Zur Therapie von Patienten mit lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren wird Cetuximab seit fast zwei Jahren erfolgreich angewandt. Üblich ist eine Kombination des Antikörpers mit einer Strahlen- oder Chemotherapie.

Auf dem 28. Deutschen Krebskongress wurden die Daten der EXTREME-Studie präsentiert. Erstmals wurden sie im vergangenen Sommer auf dem ASCO vorgestellt. Mehr als 400 nicht vorbehandelte Patienten mit metastasierten und/oder rezidivierten Kopf-Hals-Tumoren nahmen daran teil. Alle erhielten eine Chemotherapie mit Cisplatin (oder Carboplatin) und 5-Fluorouracil. Die Patienten der Verumgruppe bekamen außerdem den EGF-Rezeptor-Blocker Cetuximab (Erbitux®).

"In der Cetuximab-Gruppe lag das Gesamtüberleben bei 10,1 Monaten, in der Kontrollgruppe bei 7,4 Monaten", berichtete Professor Ulrich Keilholz aus Berlin bei einer Veranstaltung von Merck Pharma. Dieser Unterschied zeichnete sich im Studienverlauf schon frühzeitig ab und war anhaltend. Die Ansprechrate betrug mit Cetuximab 36 Prozent und ohne den Antikörper 19,5 Prozent. Bis zum Fortschreiten der Krebserkrankung dauerte es 5,6 versus 3,3 Monate.

An zusätzlichen unerwünschten Wirkungen sind in der Cetuximab-Gruppe vor allem akne-ähnliche Hautausschläge und Infusionsreaktionen aufgetreten. Das sei aber nicht nur negativ zu bewerten, so der Onkologe: "Das Auftreten und die Intensität des Hautausschlags korrelierten mit einem längeren Überleben." Sein Fazit: Die Studie sei ein Hinweis darauf, dass Cetuximab eine neue Referenztherapie darstellen könnte.

Frühwarnzeichen für Kopf-Hals-Tumoren wie Kehlkopfkrebs:

  • Verhärtungen oder Schwellungen im Gesicht
  • Lymphknoten-Schwellungen an Kopf oder Hals
  • nicht heilende Geschwüre im Mundbereich der betroffenen Patienten
  • Nasenbluten, behinderte Nasenatmung
  • Verlust des Riechvermögens
  • (einseitige) Schwerhörigkeit
  • Schluckbeschwerden
  • über zwei bis drei Wochen bestehende unerklärliche Heiserkeit

Weitere Berichte vom Deutschen Krebskongress finden Sie hier »

Mehr zum Thema

Möglicher Langzeiteffekt bei älteren Frauen

Supplementation von Calcium und Vitamin D könnte Krebsmortalität senken

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken