Krebs aus der Limoflasche?
"Softdrinks erhöhen die Krebsrate um 87 Prozent", titelte "Bild" vergangene Woche, und ähnliche Meldungen kamen auch von vielen anderen Medien. Quelle war eine Studie in Singapur, in der die Essgewohnheiten einer Bevölkerungsgruppe von über 60 000 Chinesen erhoben worden waren. Die gesundheitliche Entwicklung der Teilnehmer wurde dann über 14 Jahre analysiert.
Insgesamt gab es 140 Erkrankungen an Pankreas-Krebs. Bei denjenigen, die zwei und mehr zuckerhaltige Limonaden pro Woche zu sich nahmen, war die Krebsrate 87 Prozent höher als bei denjenigen, die nach ihren Angaben keine Softdrinks konsumierten. Es könnte also einen Zusammenhang zwischen Pankreas-Krebs und Softdrinks geben, ist das vorsichtige Fazit der Forscher.
Sie räumen ein, dass die Studie kein Beleg dafür ist, dass Limonade den Krebs wirklich verursacht. Softdrink-Konsum könnte auch nur ein Marker für ungesunde Lebensweise sein, denn die Limonadenfreunde haben in der Studie auch mehr geraucht und sich auch sonst ungesünder ernährt. Fazit: Softdrinks sind sicher nicht gesund, und häufiger Konsum begünstigt Übergewicht und Adipositas. Aber Limonaden auch kanzerogene Eigenschaften zu attestieren, ist nach Studienlage nicht gerechtfertigt.