Europas Onkologen beginnen erst mit dem Netzwerken

Europas Krebsforschung ist so zersplittert wie der Kontinent selbst. Das Europäische Forum Onkologie am 3. und 4. Mai in Berlin will Forschung und Politik eine Plattform bauen, um Synergien voranzutreiben.

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BERLIN (af). Das Altern der europäischen Bevölkerung lässt die Zahl der Neuerkrankungen an Krebs steigen. Bereits heute diagnostizieren Ärzte in Europa bei rund 3,2 Millionen Menschen im Jahr Krebs.

Darauf hat der Onkologe Professor Ulrik Ringborg aus Stockholm im Vorfeld des Europäischen Forums Onkologie 2012 hingewiesen.

Noch sei die Onkologie in der Europäischen Union nicht optimal aufgestellt, warnt Ringborg. Die Forschungslandschaft sei zersplittert, die Translation verbesserungsbedürftig und bei den Therapieerfolgen gebe es ein Nord-Süd-Gefälle.

"Onkologie ist ein Megatrend. Europa darf sich als Forschungsstandort nicht von den USA oder Asien abhängen lassen", sagt Dr. Franz Dormann, Geschäftsführer des Kongressveranstalters "Forum Onkologie" in Berlin.

Die Strukturen in der onkologischen Forschung und Therapie in der EU zu verbessern helfen, ist der Ansatz des Europäischen Forums Onkologie. "Das ist kein rein wissenschaftlicher Kongress, sondern einer der die Onkologie in Europa weiterbringt", wirbt Dormann für die Verranstaltung.

Ziel sei es, den Onkologen in Europa eine Plattform zu bauen, von der aus sie den europäischen Auftrag angehen könnten, sich zu vernetzen und Synergien zu schaffen.

Stärker europäisch ausgerichtet

Beispiel Nutzenbewertung: Fast jeder Staat in der EU macht seine eigene Kosten-Nutzen-Bewertung. Das sei kontraproduktiv, sagt Dormann. Solche Reibungsverluste zu diskutieren, dafür sei das Europäische Forum Onkologie das richtige Format.

Zum zweiten Mal nach 2010 lädt das Forum Onkologie bei der Gesundheitsstadt Berlin GmbH zum Europäischen Forum Onkologie ein.

Am 3. und 4. Mai kommen rund 250 Wissenschaftler, Politiker, Vertreter der Pharmaindustrie und der Kostenträger sowie Kliniker in Berlin zusammen, um über Translation und die Zusammenarbeit von industrieller und universitärer Forschung sowie zum Beispiel den Aufbau europaweiter Datenbanken und Krebsregister zu diskutieren.

Der Kongress sei stärker europäisch ausgerichtet als die Erstauflage und beziehe Osteuropa mehr ein, hat Dormann angekündigt.

Auf dem Kongress vertreten sind unter anderem die Members of the European Parliament Against Cancer. Ab 2013 soll das Europäische Forum Onkologie jährlich auf dem Berliner Veranstaltungskalender auftauchen.

Europäisches Forum Onkologie, 3. und 4. Mai in Berlin. Anmeldungen: www.forum-onkologie.eu

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