Kommentar
Schulmedizin hilft Kindern mit Krebs
Sie nehme den Menschen in seiner Ganzheit nicht ernst genug, lautet ein Standardvorwurf an die Schulmedizin, die ohnehin besser naturwissenschaftliche Medizin hieße. Gibt es ein besseres Argument gegen solche Kritik, als auf wissenschaftlicher Basis das Leben von Kindern zu retten?
Dass Schulmediziner dazu in der Lage sind, hat eine britische Studie bestätigt. Die Fünf-Jahres-Überlebensraten von krebskranken Kindern in Großbritannien haben sich binnen weniger Jahrzehnte von knapp 30 auf fast 80 Prozent erhöht - dank systematischer, wissenschaftlich ausgerichteter Studienarbeit.
Deutsche Zahlen, die das IQWiG vor einiger Zeit vorgelegt hat, zeugen von ähnlichen Erfolgen - und man darf mit Fug und Recht bezweifeln, dass sie sich etwa allein mit Globuli hätten erzielen lassen.
Zu danken ist der Fortschritt nicht zuletzt der umfassenden Registrierung von Tumorerkrankungen im Kindesalter. Das britische Register gilt als das größte weltweit.
Und hierzulande existiert seit 1980 das Deutsche Kinderkrebsregister, das laut eigenen Angaben einen Erfassungsgrad von rund 95 Prozent erreicht. Gibt es ein besseres Argument dafür, ein solches Krebsregister auch für an Krebs erkrankte Erwachsene einzuführen?
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Quelle: www.springermedizin.de