Kontrastverstärkter Ultraschall

Ist der Tumor gut- oder bösartig? – CEUS hilft oft weiter

Veröffentlicht:

Leipzig. Der kontrastverstärkte Ultraschall (CEUS: Contrast Enhanced Ultrasound) ist beim Management maligner Erkrankungen nicht mehr wegzudenken. Mit Hilfe der CEUS könnten Ärzte deutlich eher und mit größerer Sicherheit als bei anderen bildgebenden Verfahren erkennen, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist sowie ob ein Krebspatient gut auf eine Chemo-, Immun- oder Strahlentherapie anspricht, erinnert die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) aus Anlass des Dreiländertreffens 2019 in Leipzig.

„Wir können mit Hilfe des kontrastverstärkten Ultraschalls bei einigen Tumoren bereits sehr früh vor allem in soliden Organen wie der Leber, der Niere oder der Bauspeicheldrüse erkennen, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist“, erklärt Dr. Hans-Peter Weskott aus Hannover . Der Internist ist dieses Jahr Kongresspräsident des Dreiländertreffens.

Ein entscheidendes Kriterium für die Beurteilung eines Tumors sei der Grad der Durchblutung. Dies lasse sich mit CEUS aufgrund technisch höchster räumlicher Auflösung besonders gut visualisieren und softwareunterstützt quantifizieren. Für Tumorpatienten, bei denen eine Jodallergie vorliegt, die Nierenfunktion eingeschränkt ist, ein Herzschrittmacher den Einsatz eines MRT verhindert oder eine Strahlenbelastung vermieden werden soll, stelle die Kontrastmittelsonografie das Mittel der Wahl dar.

Auch in der onkologischen Therapie wird die Kontrastmittelsonografie zunehmend angewendet, erinnert die DEGUM in ihrer Mitteilung. „So können wir hiermit zu einem sehr frühen Zeitpunkt sehen, ob beispielsweise eine Chemo-, Immun- oder Strahlentherapie erfolgreich anspricht oder ohne Wirkung auf die Tumorentwicklung bleibt, was im CT oft erst viel später sichtbar wird“, wird Weskott zitiert.

Der Arzt könne mit der CEUS erkennen, ob die Tumordurchblutung dank der Therapie zurückgedrängt oder gar ganz eliminiert werden konnte. „Dies ist entscheidend für einen Krebspatienten, denn wenn wir sehen, dass eine Therapie nicht wirksam ist, muss frühzeitig über Alternativen nachgedacht werden.“

Auch bei den interventionellen und invasiven Therapieansätzen werden Ultraschall-Kontrastmittel oft schon beim Eingriff zur Therapiesteuerung und erster Therapiekontrolle eingesetzt. „Bei leberchirurgischen Eingriffen etwa kann die CEUS helfen, bislang unentdeckte kleine Lebertumoren aufzudecken und zum Beispiel mit der Radiofrequenzablation in derselben Sitzung auszuschalten“, so Weskott. (eb)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Klinisch ist die Herausforderung bei der IgA-Nephropathie ihr variabler Verlauf. In den meisten Fällen macht sie keine großen Probleme. Bei einem Teil der Patienten verläuft sie chronisch aktiv, und einige wenige erleiden katastrophale Verläufe, die anderen, schweren Glomerulonephritiden nicht nachstehen.

© reineg / stock.adobe.com

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null